Geposted 06.01.2016

#Kultur #Deutschland

Europaweite Bräuche am 6. Januar

KÖNIGLICH - In Süddeutschland ein Feiertag, in Norddeutschland nicht. Der 6. Januar wird in Europa unterschiedlich gefeiert. Während in Deutschland schon am 24. Dezember die Bescherung ist, müssen die Kinder in Südeuropa bis zum 6. Januar ausharren. Die verschiedenen Bräuche am Dreikönigstag.

Sternsinger ziehen in Deutschland von Haus zu Haus

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Deutschland
Weihnachten ist vorbei, der Weihnachtsbaum wurde schon abgeschmückt, die Deko entfernt. Aber am 6. Januar wird dann doch noch einmal an die Geburt Christi erinnert. Wenn die drei Könige aus dem Morgenland den Stall in Bethlehem erreicht und dem Kind Weihrauch, Gold und Myrrhe mitgebracht haben. Zwischen Neujahr und dem Dreikönigstag ziehen Sternsinger durch die Städte um katholische Haushalte zu segnen, wofür sie von den Bewohnern oft mit Süßigkeiten und Geld entlohnt werden. Die Einnahmen werden gespendet. Mit Kreide wird auf die Haustür das jahresbezogene Zeichen 20*C+M+B*16 geschrieben, die Initialen der Könige und der lateinische Spruch "Christus Mansionem Benedicat" - Christus segne dieses Haus.

Katalonien und Spanien
Am Dia de los Reyes Magos werden die Kinder in Katalonien beschert. Denn es waren die drei Könige, die Jesus die Geschenke brachten. Am Vorabend finden in ganz Spanien Umzüge statt, bei denen die Könige mit ihren Pagen auf geschmückten Wagen durch die Straßen ziehen. Die Pagen werfen der zuschauenden Menge Bonbons und Süßigkeiten zu. Das Szenario ist mit dem deutschen Karneval zu vergleichen. Auf den Wagen sind unzählige Geschenke. Wenn es dunkel wird, strömen die Menschen an den Strand. In der Ferne kann man ein leuchtendes Boot sehen, das immer näher kommt. Es ist ein riesiger Stern, der das Boot zum Leuchten bringt. Genau wie in der Weihnachtsgeschichte. Ein Stern, der den Königen und Schäfern den Weg zum Stall gewiesen hat. An Land besteigen die Könige die Geschenkewagen. Danach stellen die Kinder Schuhe ans Fenster, damit die Könige sie mit Geschenken füllen können. Für die Tiere der Könige werden Brot und Hafer bereit gestellt.

Italien
In Italien werden die Kinder von einer Hexe beschenkt. Auch hier erst am Dreikönigstag. Der Legende nach fliegt sie von Haus zu Haus und füllt die Strümpfe der Kinder. Die "Befana" soll die Hirten fortgeschickt und erst später nach dem Kind gesucht haben, als der Stern schon erloschen war. Die Befana ist eine alte, hässliche Hexe mit einem spitzen Kinn und großer Nase.

Eine Galette des rois

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Frankreich
In Frankreich wird zum Dreikönigstag traditionellerweise eine "Galette des rois" gegessen. Diesen Brauch gibt es schon seit dem 14. Jahrhundert. Dabei wird eine kleine Figur in den Kuchen eingebacken. Wer die Figur dann in seinem Stück hat, bekommt eine Papierkrone und ist für einen Tag König. Doch der Dreikönigstag findet nicht zwingend am 6. Januar, sondern am ersten Sonntag nach Neujahr statt.

Griechenland
In Griechenland liegt der Fokus am 6. Januar nicht auf der Geburt Christi, sondern auf Caspar, Melchior und Balthasar, die Jesu Taufe feiern. Um die bösen Geister zu verjagen, singen die Kinder bereits am Vorabend traditionelle Lieder. Am Dreikönigstag werden dann die letzten Geister von Priestern in die Erde verbannt. Nach der Messe laufen sie durch die Straßen und Segnen die Häuser.

Quellen: 5vorflug.de, heilige-dreikoenige.de, Wikipedia