Geisterstunde in Jakutien

Rebecca Reif

TRADITIONELL - Wer durch Jakutien reist, der kann Zeuge eines ganz besonderen Spektakels werden. Dort versuchen die Menschen auf Festivals Kontakt zu Naturgeistern aufzunehmen. Eine Fotografin hielt die Rituale mit ihrer Kamera fest und nahm sogar selbst an den Zeremonien teil.

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Die russische Fotografin Ayae Kuno wollte mit ihren Bildern dokumentieren, wie in ihrer Heimat versucht wird, mit Naturgeistern in Verbindung zu treten. Die Aiyy-Priester vollziehen dabei eine alte Tradition, die für uns Außenstehende spannend und fremd zugleich wirkt.

Der Aiyy-Glaube ist dem Schamanismus und dem Animismus sehr ähnlich. Und so finden jedes Jahr während der Sommersonnenwende ganz besondere Rituale statt. Die Menschen tanzen, singen und segnen den Boden mit der als heilig geltenden Stutenmilch. Zum Sonnengruß heben dann alle gleichzeitig die Hände zum Himmel.

"Ich habe angefangen, zu verstehen und zu glauben, und einige der Rituale mit in meinen Alltag genommen", so die Fotografin. "Zentral ist der Glaube, dass jedes Objekt eine Seele hat."

Jakutien liegt im Nordosten Russland und ist beinahe so groß wie Indien, allerdings leben hier nur etwa eine Million Menschen. Die Fotografin stammt selbst aus dieser Region und so konnte sie problemlos am Festival teilnehmen und wurde nicht als Eindringling betrachtet. Ihre Fotos fangen die Stimmung besonders gut ein und dokumentieren die Ajyy-Rituale, die außerhalb Russland so gut wie unbekannt sind.

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Quelle: spiegel.de