Geposted 11.01.2011 (Bearbeitet am 15.01.2016)

#Kultur #Japan

Heidi-Café in Tokio

Im neuen Tokioter "Café Rottenmeier" werden die Gäste alles andere als mit einer freundlichen Heidi-Stimmung begrüßt. Denn hier serviert Heidis strenge Hausdame Frau Rottenmeier - und das gleich in 30-facher Ausführung.

Die alten, bzw. auf alt geschminkten Serviererinnen sollen den jungen Café-Gästen Anstand und vor allem Respekt vor dem Alter beibringen. Die Erfinderin des Konzepts ist eine Künstlerin namens Miwa Yanagi. Ihr Ziel ist es, auf den Jugendwahn im alternden Japan aufmerksam zu machen und ihn in Frage zu stellen. Ihr Café ist das genaue Gegenteil der beliebten Maid-Cafés, in denen junge, hübsche und freundliche Mädchen servieren. In den vergangenen Monaten hatten immer wieder Nachrichten über vereinsamt sterbende alte Menschen für Schlagzeilen in Japan gesorgt. Daneben hat das Land eine der niedrigsten Geburtenraten der Welt und zelebriert die Jugend durch kindische Vorlieben und übertriebenen Schönheitswahn. Das "Café Rottenmeier" stellt also eine wunderbare Vorbereitung auf das eigene Altern dar. Sie finden es im Tokioter Stadtteil Ikebukuro.