Geposted 11.09.2016

#Ausgefallenes #USA

Hostel der Gemeinschaft - gemeinsam allein in L.A.

Wer L.A. entdecken will braucht vor allem eins - viel Geld für ein Hostel. Unter 100 Euro pro Nacht war kaum etwas zu finden, bis jetzt. Elvina Beck hat sich diese Marktlücke zu Nutze gemacht und ein Hostel entwickelt, in dem Gemeinschaft und Teilen großgeschrieben werden. Dabei ist es auch noch bezahlbar.

Quasi All-inclusive

© Konstantin Sutyagin/123RF

Jeder sogenannte "Podestrian" hat seine eigenen zwei Quadratmeter Bett, inklusive Fernseher, W-LAN, Leihfahrrad und vielseitigem Frühstücksbuffet. Im Badezimmer stehen Duschgel und Zahnpasta zum Teilen bereit und die modernen Arbeitsplätze können von jedem kostenlos benutzt werden. Die Regeln sind einfach: Drogen und Sex sind verboten und wer schnarcht fliegt raus. Großzügiger weise hilft das Hostel in diesem Fall bei der Suche nach einer neuen Unterkunft.

Zu schön um wahr zu sein

© luckyphotographer/123RF

Bei erster Betrachtung klingt das wie das Paradies der Hotels, hat aber einen Haken - die Privatsphäre findet bereits bei der Buchung ein Ende. "PodShare" ist auf Gemeinschaft ausgerichtet, aber so, dass man ihr auch nicht entgehen kann, wenn man gerne für einen Moment alleine ist.

In einem Schlafsaal mit 18 Betten ist Privatsphäre bereits eine schwierige Angelegenheit, zumal wenn keine Vorhänge an den Betten sind. Bereits bei der Ankunft wird der neue "Podestrian" durch sämtliche Räume geführt und jedem vorgestellt. Anschließend wird er aufgefordert seinen Namen auf eine Tafel neben dem Bett zu schreiben.

Aber wenn es nur das wäre. Bereits bei der Buchung werden die persönlichen Daten genutzt, um auf der Website den Namen, Herkunftsort sowie Arbeitsplatz und gemeinsame Facebook-Freunde zu veröffentlichen. Auf der Website ist zudem einsehbar, wie viele und welche "Podestrians" alleine reisen, ihren Aufenthalt verlängert haben, wer zum Spaß reist und einiges mehr.

Gemeinschaft statt Einsamkeit

© Joerg Hackemann/123RF

Seit 2012 wurden bereits vier dieser Häuser in L.A. eröffnet und Elvina Beck plant weiter. Für sie bedeuten die Pods einen Ausweg aus der Einsamkeit und eine Möglichkeit ständig neue Leute kennenzulernen. Sie selbst schläft jede Nacht in einem anderen Pod und verbringt möglichst viel Zeit mit ihren Gästen. Für 800 Euro ist es auch möglich einen Pod für den ganzen Monat zu mieten, was für die Preisverhältnisse in L.A. wirklich günstig ist. Ob das jedoch für jeden das Richtige ist, bleibt fraglich.