Geposted 18.09.2017

#Gesellschaft #Grönland

Das Leben als Inuit in Grönland

Viele Menschen, die bereits in Grönland Urlaub gemacht haben, um die sagenhafte Natur zu bestaunen, können sich ein Leben auf der Insel kaum vorstellen. Oft sind die klimatischen Bedingungen extrem und erfordern von den Menschen Durchhaltevermögen und gutüberlegtes Handeln. Inuit sind wahre Überlebenskünstler. Der Weg dorthin wird en Nachkommen so schnell wie möglich vermittelt. Die eskimoischen Arktisbewohner werden heute auf ca. 150.000 geschätzt. In Grönland leben etwa 50.000 und in Alaska etwa 30.000.

Die Jagd auf Eisbären bleibt zumeist auf die Wintermonate beschränkt. Der Eisbär als Beutetier gilt als ?großer und seltener Jagderfolg?.

Ursprung der Inuit

Woher die Inuit stammen, lässt sich heutzutage wohl kaum aus historischen Dokumenten ablesen, sondern eher von genetischen Analysen. Denn die Inuit hinterließen kaum solche Dokumente. So kamen die Vorfahren aller Eskimo-Stämme über die Beringstraße nach Alaska und von dort aus weiter nach Nordkanada und Grönland. Das geschah vermutlich mehr als 3.000 Jahre vor Christus und wurde dadurch begünstigt, dass die Beringstraße aufgrund der letzten Eiszeit trocken und passierbar war - die Eismassen hatten das meiste Wasser gebunden. - © irishka1/123RF

Wenn Sie sich für das Leben der Inuit interessieren, sollten sie unbedingt mal nach Grönland fahren. Trotzen Sie der Kälte und fühlen sie sich ganz wie ein Inuit. Versuchen Sie doch mal für die Tage, die Sie dort Urlaub machen, in das tägliche Leben der Inuit einzutauchen. Nicht nur die Inuit-Kultur ist aufregend, sondern auch die Natur, die Grönland zu bieten hat.

Alltag

Zum Alltag gehören der Fischfang und die Jagd, denn auf dem zugefrorenen Boden lassen sich Obst und Gemüse schlecht anbauen. Inuit müssen also täglich auf Jagd, um zu überleben. Dabei werden sie von ihren Schlittenhunden unterstützt. Mensch und Hund sind ein eingespieltes Team und vertrauen sich sogar blind.

Huskis ziehen den Schlitten eines Inuits

© Laurentiu Iordache/123RF

Bei der Robbenjagd wird entweder vom Eisrand aus gejagt, oder aber die Jagd erfolgt mit Hilfe des Kajaks. Eine wichtige Methode ist das Anschleichen an die Beuterobbe in kriechender Gangart. Im Herbst und Winter ist die Jagd an den Atmungslöchern der Robben dominant. Hier ist Geduld gefragt.

Eine weit wichtigere Beute stellen hingegen die Polarfüchse dar, die mit Steinfallen erlegt werden.

Die Jagd auf Walroß und Wale erfolgt hauptsächlich vom Kajak aus, wenn das Küsteneis abgeschmolzen ist.

Die verschiedenen Felle haben unterschiedliche Eigenschaften. So schützt das Robbenfell vor Nässe und eignet sich somit sehr gut für Schuhe, Handschuhe und Jacken. Das warme Fell der Eisbären eignet sich gut für Hosen und Innenfutter von Winterstiefeln. Aber auch Hasenfell sei ein gutes Innenfell. Fuchs-, Karibu- und Seehundfelle nimmt man für die Parka, weil sie sehr leicht sind. Als Unterwäsche dienen Hemden aus Vogelbälgen, den abgezogenen Federkleidern der Vögel.

Da der Schulweg oft sehr lang ist, haben die Kinder die Möglichkeit von zu Hause aus über Computer zu lernen. Sie halten sich außerdem viel draußen auf und lernen sehr früh den Umgang miteinander und helfen im Haushalt mit.

Auch verzeichnet sich eine große Arbeitslosenquote in Grönland und viele Einheimische haben Probleme mit der Entwurzelung von ihrer traditionellen Jagdkultur. Alkoholmissbrauch, Drogenprobleme und hohe Selbstmordraten, vor allem unter der jungen Bevölkerung, sind die Folge. Diese Problematik ist wohl eine der momentan größten Herausforderungen für die grönländische Regierung.

Fisch wird zum Trocknen aufgehängt

Die Nahrung der Inuit besteht folglich aus gekochten oder getrocknetem Fleisch oder Fisch und von Seehundspeck. Dazu essen Sie Reis, der mit Schiffen nach Grönland gebracht wird. Wenn sie Wasser brauchen, lassen sie ganz einfach ein Eisblock über einer Feuerstelle schmelzen. - © Andreas Altenburger/123RF

Alltägliche Konfrontationen

Noch gibt es keine Straßennetze. Hauptreise- und Transportmittel sind Schiff, Motor- oder Hundeschlitten, Flugzeug und Helikopter. Dennoch ist Grönlands Wirtschaftsleistung schwach. Das Land ist auf regelmäßige Unterstützungszahlungen aus Dänemark angewiesen.

traditionelle Kleidung

Die Kleidung der Inuit besteht aus dem Fell der Bären und Seehunden, die sie auf ihrer Jagd getötet haben. Da es im Winter bis zu -30Grad werden kann, müssen die Inuit ihre Kleidung an diese extreme Kälte anpassen. So ist die Kleidung mit das Wichtigste um überleben zu können. - © Grigorii Pisotckii/123RF