Geposted 01.03.2016

#Kultur #Israel

Der Hype um die israelische Küche

LECKER - Schon seit einigen Jahren werden israelische Gerichte immer beliebter. Ein Kochbuch mit Rezepten aus dem Nahen Osten gehört mittlerweile in jeden gut sortierten Haushalt - und die Auswahl ist inzwischen riesengroß. Doch was macht die israelische Küche so besonders? Und was bedeutet eigentlich koscher?

Falafel und Hummus kennt auch hierzulande mittlerweile jeder. Dass Israel jedoch viel mehr kulinarische Highlights zu bieten hat, zeigen zahlreiche erfolgreiche Kochbücher. Weltweite Bekanntheit erreichten die Bücher von Yotam Ottolenghi, der unter anderem das Jerusalem Kochbuch in Zusammenarbeit mit seinem Kollegen Sami Tamimi herausbrachte. Die mit eindrucksvollen Fotos bebilderten Rezepte lassen einem beim Betrachten das Wasser im Mund zusammenlaufen und vermitteln die kulinarische Vielfalt Jerusalems.

Beide Köche - der eine Jude, der andere Palästinenser, wuchsen in Jerusalem auf, trafen aber erst viele Jahre später in London aufeinander. Sofort durch die gemeinsame Herkunft miteinander verbunden und in Erinnerungen an die heimische Küche schwelgend, taten sie sich zusammen und sind heute Betreiber von vier Coffeeshops und einem Restaurant in der britischen Hauptstadt.

Spinatsalat mit Datteln, Blumenkohl mit Granatapfelkernen

© cookiesformysoul-Jana Riedel/Instagram

Angesichts der kulturellen Unterschiede und der politischen Situation ist ihre enge Zusammenarbeit alles andere als selbstverständlich. Umso mehr erfreut es, dass die beiden zu den am meisten gefeierten Gastronomen weltweit gehören und durch ihr gemeinsames Werk einen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.

Neben den 126 Rezepten liefern die beiden auch immer wieder Hintergrundgeschichten und Alltagsanekdoten aus ihrer Kindheit und lassen den Hobbykoch an der wunderbaren Welt des Orients teilhaben. Jerusalem - Schmelztiegel Europas, Nordafrikas und des Nahen Ostens - vereint die Küche vieler Regionen und lässt das Herz eines jeden Feinschmeckers höher hüpfen.

Doch was ist das Geheimnis der Jerusalemer Küche und welche Zutaten dürfen auf keinen Fall fehlen?

Um das Geheimnis zu lüften, muss man nur einmal durch einen der vielen Märkte schlendern, die die Stadt zu bieten hat. Sonnengereiftes Obst und Gemüse, verführerisch duftende Gewürze und Kräuter gibt es hier in Hülle und Fülle. Oft verwendete Gewürze sind Kardamon, Kreuzkümmel, Paprika, Rosmarin, Zimt und Anis. Auch Linsen, Reis, Bulgur und Couscous dürfen auf einer Speisekarte fehlen.

Und wann ist ein Gericht koscher? Die Reinheitsgebote des Judentums, die "Kashrut", stammen aus der Tora und verbieten zum Beispiel den Verzehr von Schweinefleisch. Außerdem dürfen Meerestier nur dann gegessen werden, wenn sie Flossen und Schuppen haben (Lachs und Thunfisch ist erlaubt, Aal und Shrimps dagegen verboten).
Koschere Tiere sind all diejenigen, die zweigespaltene Hufen haben und Wiederkäuer sind (Rind, Schaf, Ziege). Erst wenn diese fachmännisch geschächtet wurden, sind sie zum Verzehr freigegeben. Auch die Trennung von Milch- und Fleischprodukten zählt zu den Besonderheiten der koscheren Küche.