Momijigari setzt sich zusammen aus "momiji", rote Blätter oder Herbstlaub und "kari", jagen. Der Ausdruck steht für die Leidenschaft der Japaner, ihre wunderschönen Herbstlandschaften auf langen Spaziergängen zu genießen.
Momijigari
Wenn ein Land im Herbst unter einer solchen Farbenpracht erblüht, kann es kaum überraschen, dass die Menschen dort die Tradition haben, ihre Landschaft zu genießen. 50 Tage lang dauert das japanische Momijigari, der Höhepunkt des japanischen Herbstes. - © sean pavone/123rf
Aristokratischer Ursprung
Die Tradition begann irgendwann zwischen dem 8. und dem 12. Jahrhundert, während der Heian Ära. Wie die Betrachtung der Kirschblüten im Frühling, war es für die japanische Aristokratie ein beliebter Zeitvertreib. Die Edlen des Landes unternahmen Bootstouren auf ihren privaten Seen, spielten Musik und verfassten Gedichte, während sie die Herbstfarben genossen. Andere unternahmen Ausflüge in die Berge, um die herunterfallenden Blätter aufzusammeln. - © Law Alan/123RF
Eine beliebte Angewohnheit
Im 17. Jahrhundert wurde Momijigari immer beliebter und bis zum frühen 20. Jahrhundert unternahmen sämtliche Gesellschaftsklassen weite Reisen, um das Land in seiner schönsten Farbenpracht zu betrachten. - © sean pavone/123rf
Laub
Laub ist bis heute ein beliebtes Motiv in der japanischen Poesie und Malerei. Zu den am häufigsten genannten Orten gehören Tatsugawa nahe Nara sowie Ogurayama und Arashiyama nahe Kyoto. - © Luciano Mortula/123RF
Ein herbstliches Kochbuch
Momijigari dreht sich bei Weitem nicht nur ums Blättergucken. Auch die japanische Küche ist von dieser schönen Jahreszeit beeinflusst. Pilzsuppe, Tempura mit Ahornblättern und frischer Fisch sind Grundnahrungsmittel im Herbst. - © paylessimages/123RF
Die besten Orte für Momijigari
Zwar gibt es unendlich viele schöne Orte für die Blätterschau, doch die meisten Genießer beginnen in Tokyo. Rikugi-en, der Garten der sechs Prinzipien der Poesie, wird als einer der schönsten Landschaftsgärten angesehen und der Herbst ist die beste Jahreszeit um seine Seen und Teehäuser zu erkunden. Kyoto ist ein anderer Lieblingsort für Momijigari-Anfänger. Besonders die Aussicht vom Jingo-ji, einem buddhistischen Tempel am Berg Takao, und die ihn umgebenden Wälder sind ein Traum. - © Law Alan/123RF
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