Geposted 10.11.2017

#Natur #Japan

Wissenschaft auf Kosten der Wale

Internationale Proteste missachtend, sind Japans Walfänger erneut zur Jagd in die Antarktis aufgebrochen. Nach Angaben des Fischereiministeriums sollen bis März 2018 bis zu 330 Zwergwale getötet werden. Man rechtfertigt sich damit, dass dies eine Maßnahme zu wissenschaftlichen Zwecken ist.

Zwergwale-bald ausgestorben?

© joanneweston/123RF

Dem internationalen Gerichtshof in Den Haag zu Folge geschehe die Aktion nicht aus Forschungszwecken. So wurde Japan im Jahr 2014 dazu gezwungen, den Walfang für ein Jahr einzustellen. Doch Japan ignoriert das Verbot und führt den Walfang fort. In erster Linie sollen die Expeditionen der Erforschung von Population, Fress- und Zuchtgewohnheiten der Wale dienen. Das Fleisch der gefangenen Tiere wird allerdings zu kommerziellen Zwecken verkauft, wie Kritiker anprangern. Walfleisch gilt in Japan als Delikatesse.

So lässt Japan jedes Jahr hunderte Wale töten, offiziell also für die Wissenschaft. Nach einer Untersuchung der Tiere, wie etwa die ihres Mageninhalts, wird ihr Fleisch jedoch für den Verzehr zum Verkauf angeboten. Das ist formal erlaubt, trotz des seit 1986 geltenden weltweiten Walfangmoratoriums. Japan verfolgt dabei das politische Ziel, auch die kommerzielle Jagd auf Großwale wieder zuzulassen. Die Walbestände seien groß genug, um die begrenzte Tötung von Tieren einer bestimmten Art, etwa des Zwergwals, auszuhalten, so die japanischen Walfänger.

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