Geposted 21.09.2017

#Politik #Albanien

Marihuana-Paradies Albanien

Marihuana ist längst zur Kultdroge bei vielen Jugendlichen geworden. Mittlerweile ist die Droge in manchen Ländern sogar legalisiert, um Dealern und mafiösen Zusammenkünften einen Strich durch die Rechnung zu machen. In Albanien arbeitet die Regierung mit Hochdruck daran, Marihuana ein für alle Mal aus dem Land zu verbannen.

Keine Macht den Drogen

© Sergey Trifonov/123RF

Die grüne Pflanze, der Muntermacher für eine Generation oder das Unkraut, wie es in Albanien genannt wird, ist in dem kleinen Land in Südosteuropa zum echten Problem geworden. Europol veröffentlichte erst jüngst einen Bericht, welcher eindeutig aufweist, dass immer mehr grünes "Zeug" aus dem Balkanland nach Westeuropa importiert wird. Drogenfahnder sind bereits informiert und allezeit in Hab-Acht-Stellung, um mögliche Drogenexporte in das europäische Ausland zu verhindern. Unterstützung bekommen sie davon aus Italien, denn diese verfügen über neuere Technik, um illegale Plantagen aufzuspüren. Mit Helikoptern fliegen sie regelmäßig über die bergige Landschaft im Süden des Landes. Mit modernster Technik spüren sie schnell das "Unkraut" auf, es ist einfach von der restlichen Flora zu unterscheiden, da es grüner ist als andere Pflanzen.

Doch wieso wird die Pflanze überhaupt hier angebaut? Cannabis sativa, so der Fachbegriff, braucht besonders spezielle Bedingungen, um zu wachsen. Viel Sonne, eine angenehme Wärme und dennoch ausreichend Wasser. Die albanische Landschaft und das Klima bietet all diese Faktoren per exellence, mit 300 Sonnenstunden im Jahr bekommen die Pflanzen hier ausreichend Sonnenlicht, um zu riesigen Plantagen heranzuwachsen. Neben den klimatischen Gegebenheiten muss man wissen, dass Albanien in den letzten Jahren viel erleben musste, von der Diktatur bis zur Demokratie war es kein einfacher Schritt und noch heute sind weite Teile des Landes von Korruption und sozialer Ungerechtigkeit durchzogen. Ein idealer Nährboden für zwielichtige Personen, die der armen Landbevölkerung Hoffnung auf das große Geld machen, wenn sie nur ein bisschen Land zur Verfügung stellen. Dabei gilt es als sicher, dass ebendiese von dem Geld verhältnismäßig wenig sehen, da alles in den Händen der Mafiabossen hängen bleibt. Durch die herrschende Korruption können sie dann Parteien oder Parteimitglieder bestechen, die direkten Zugang ins Justizministerium haben oder anderweitigen Einfluss. Ein Teufelskreis. Aber genau diesen wollen Drogenfahnder und einige engagierte Politiker nun durchbrechen mit Hilfe von internationalen Einsatzteams oder Organisationen.

Warum sich gerade Albanien?

© Vitaly Titov/123RF

Da es an moderner Technik mangelt müssen die Fahnder zu Fuß die bergige Landschaft erkunden. Oftmals müssen sie mehrere Stunden marschieren und klettern, um zu dem grünen Gold zu gelangen. Haben sie die Plantagen erreicht, so sichern sie zunächst die Umgebung, denn der Job ist nicht ungefährlich. Mehrere Male wurde bereits auf die Einheiten geschossen, sodass sie mittlerweile mit einem Spezialeinsatzkommando unterwegs sind, die zu jeder Zeit bereit sind zu schießen. Nachdem die Gegend gesichert wurde, werden die Felder umgehend vernichtet, häufig zünden die Fahnder die Pflanzen an. Das ist die einfachste und effizienteste Methode im Kampf gegen die kostbare Droge.

Keine Macht der Drogen, dieses Motto soll in Zukunft für Albanien gehen und im Kampf gegen das grüne Gold werden sie mit aller Härte vorgehen, sodass Kriminelle in diesem Land keine Geschäfte mehr machen können und Drogen nicht mehr ins Ausland exportiert werden.