Geposted 05.12.2016

#Kultur #Ägypten

Katzenkult in Ägypten

Katzen wurden in Ägypten schon vor mehr als 2,500 Jahren verehrt. Was aber steckt dahinter? Warum ist es gerade die Katze und nicht etwa Hunde?

Bastet, die Katzengöttin

© Maria Mishina/123RF

Katzen in Ägypten - heutzutage sind sie von dort nicht mehr wegzudenken. Doch tatsächlich wurden sie erst relativ spät verehrt. Die Spätzeit des Alten Ägypten war circa von 664 bis 332 vor Chr. und erst dann fingen die Ägypter an, Katzen als heilig anzusehen. Wie Katzenliebhaber es wohl nicht anders erwartet hätten, waren es die Katzen selbst, die auf die Menschen zukamen. Da die Tiere derartig unabhängig sind, aber gleichzeitig sanft, nahmen sie immer mehr Menschen in ihre Haushalte auf.

Außerdem war die Katze aus diversen Gründen sehr nützlich. Vor allem Getreide gehörte im Alten Ägypten zu einem der Hauptnahrungsmittel. Allerdings wurde dieses auch von Mäusen und Ratten geliebt und die Katzen boten einen wirksamen Schutz gegen das Getier. Ein Grund für den Heiligenkult der Katzen war ähnlich praktisch veranlagt, da auch die Tempel oft große Mäuseplagen hatten.

Für die Katzen, die in den Tempeln lebten, gab es eigene Katzenpriester. Diese sorgten sich ausschließlich um die Bedürfnisse der Tiere. Heute hat man teilweise den Eindruck, dass die Katze in dieser Zeit sogar über die Menschen gestellt wurde. Denn es war nicht nur ein schweres Verbrechen, eine Katze zu töten. Bei Hausbränden wurde die Katze sogar vor den Kindern gerettet und beim Tod einer Katze trauerte die Familie wie um einen Angehörigen. Passend dazu gab es sogar Katzenfriedhöfe, eigens für alle Hauskatzen.

Auch der Status in der ägyptischen Götterwelt lässt sich zeigen. Denn heilige Katzen gehörten niemand Geringerem als dem Sonnengott Re. Deshalb wurden seine Augen oft als weibliche Katzen bezeichnet. Die Beziehung der Katzen zur Sonne wird auch in deren Darstellung unterstrichen. Sehr häufig wird nämlich auf dem Kopf oder der Brust der Tiere ein Skarabäus, das Symbol für die Sonne, eingezeichnet. Obwohl Katzen eigentlich Jäger der Nacht sind, wird ihre Beziehung eher selten hergestellt.

Sachmet, Löwengöttin

© Tatyana Borozenets/123RF

Die bekannteste und bis heute beliebteste Katzengöttin war Bastet. Sie war die Ortsgöttin von Bubastis, daher kommt auch ihr Zweitname. Bastet wird meist als sitzende Katze dargestellt, die mit sehr wertvollem Schmuck geschmückt ist. Bereits im Alten Reich, knapp 2,000 Jahre vor der Spätzeit, wurde sie bereits mit den Löwengöttinnen Sachmet und Tefnut in Verbindung gebracht. Um dies zu verstehen, hilft eine Inschrift einer Darstellung von Bastet: "Zornig ist sie Sachmet, fröhlich ist sie Bastet". Hauskatzen waren damals allerdings noch sehr selten und wurden daher nicht dargestellt.