Geposted 10.12.2016

#Kultur #Kuba

Kuba - auf den Spuren von Ernest Hemingway

Der Autor von "Der alte Mann und das Meer" wurde sowohl durch seine Reisen als auch durch seine Kriegskorrespondenzen stark beeinflusst. Doch mehr noch als sein unschätzbar wertvolles literarisches Erbe hat Ernest Hemingway eine große Rolle bei dem kubanischen Slogan "Abschied von den Waffen" gespielt.

Das Hotel Ambos Mundos in Havanna

© Wikimedia

Bronzestatue von Hemingway in der Bar "La Floridita"

© Wikimedia

Hemingway in "La Finca La Vigía" 1953

© Wikimedia

Der Mythos um Hemingway wird in seinen Werken und verschiedenen Legenden wiedergespiegelt, die er teilweise selbst in die Welt gesetzt hat. Doch besonders in Kuba hat der Autor ein Erbe oder sogar seine wahre Persönlichkeit hinterlassen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es der gesamten Insel wichtig ist, sein Wohnhaus aufrecht zu erhalten.

Seit dem Ersten Weltkrieg ist Hemingway auf der einen Seite professioneller Kriegskorrespondent und auf der anderen Seite geheimnisvoller, unerreichbarer Schriftsteller. Der Autor geht 1932 nach Kuba und verfällt sofort dem Charme der Insel. Im Zimmer 511 des Hotels Ambos Mundos schreibt er den Roman "Abschied zu den Waffen" und lässt sich hierbei von seinen Erinnerungen als Sanitäter im Ersten Weltkrieg leiten.

Das Hotel Ambos Mundos ist ein reizvolles Gebäude mit vier Stockwerken und sehr ruhiger Lage, das sich an der Straßenkreuzung von Las Calles Obispo und Mercaderes in der kubanischen Hauptstadt Havanna befindet.

Nach der Besichtigung des Hotels können Sie gemütlich einen Cocktail in der Bar "La Floridita" trinken. Denn hierher kam der Nobelpreisträger jeden Tag, um einen Mojito zu genießen - und diese Gewohnheit gab er auch nicht auf, als er mit seiner Frau ans andere Ende der Insel zog. Außerdem wurde der Ehrengast in der Bar mit einer Bronzestatue verewigt.

1936 bricht in Spanien der Bürgerkrieg aus. Der Schriftsteller bricht nach Europa auf, um dort seiner Arbeit als Kriegskorrespondent nachzugehen. Somit baut er auch den Mythos eines starken und fast schon unbesiegbaren Hemingway auf. Nach einer Legende übernimmt er sogar einige Jahre später während des Zweiten Weltkrieges das Hotel Ritz in Paris. Gemäß Historikern seien zu dieser Zeit die Nazi-Offiziere bereits entflohen. In der Bar des Ritz trifft er einen jungen Soldaten: "Jerry" Salinger. Der Autor reist weiterhin, ist allerdings 1953 Opfer eines Flugunglücks, das schwerwiegende Auswirkungen auf ihn hat. Daraufhin beschließt er, nach Kuba zurückzukehren.

11 Kilometer entfernt von Havanna befindet sich Hemingways Wohnhaus, in dem er "La Finca La Vigia" schrieb. Hier lebte er bis 1960, einem Jahr vor seinem Selbstmord. Dieses prachtvolle weiße Gebäude wurde von seiner Frau dem Land vererbt und beherbergt momentan ein Museum zum Leben und Werk Hemingways.

In der Bar "La Terraza" kaufte der Autor regelmäßig einige Liter an Rum von bescheidenen Fischern. Mit diesen teilte er die Erträge seines Fischfangs und wurde deshalb von ihnen "Papa" genannt. Bei seinem Tod ließen sie eine Büste aus Bronze direkt am Meer gießen. In Kuba ist die Gegenwart von Ernest Hemingway immer noch sehr greifbar und die Kubaner gedenken der eigentlichen Person des Autors, nicht dem Mythos.