Geposted 05.03.2014 (Bearbeitet am 18.01.2016)

#Kultur #China

Legales Kritzeln an der chinesischen Mauer

Über 8 Millionen ausländische Touristen strömen jährlich zu der gigantischen Mauer im Norden Chinas. Viele von ihnen verewigen sich dabei und fügen den alten Steinen, trotz strikten Verbots, ein paar Kritzeleien hinzu. Kratzer, Schnitzer oder ein paar Worte mit dem Kugelschreiber - was dem Künstler als Meisterwerk erscheint, hat für die Jahrtausende alte Mauer fatale Folgen, denn es zerstört langsam aber sicher ihre Bausubstanz.

China

Nicht nur legal, sondern auch erwünscht sind Kritzeleien zukünftig an manchen Stellen der chinesischen Mauer. - © EASYVOYAGE

Über 8 Millionen ausländische Touristen strömen jährlich zu der gigantischen Mauer im Norden Chinas. Viele von ihnen verewigen sich dabei und fügen den alten Steinen, trotz strikten Verbots, ein paar Kritzeleien hinzu. Kratzer, Schnitzer oder ein paar Worte mit dem Kugelschreiber - was dem Künstler als Meisterwerk erscheint, hat für die Jahrtausende alte Mauer fatale Folgen, denn es zerstört langsam aber sicher ihre Bausubstanz.

Grüße an die Nachwelt

Besonders im touristenreichen Abschnitt Mutianyu, etwa 70 Kilometer nördlich von Peking, häufen sich die Schmierereien. Deshalb wird hier demnächst eine spezielle Graffiti-Zone eingerichtet, die den Touristen dazu dienen soll, ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen und Grüße für zukünftige Besucher zu hinterlassen. Ausprobiert werden soll die Neuerung zu erst an Wachturm Nummer 14, später folgen dann die Türme 5 und 10, heißt es in der Zeitung "China Daily".

Ein neues Gesicht für die alte Mauer

Von der Einführung der Graffiti-Zonen erhofft man sich gleich mehrere positive Folgen. Im Vordergrund steht der Schutz des alten Gemäuers, welches als Wahrzeichen Chinas weltweit berühmt ist. Außerdem sollen die Bereiche, in denen man seiner Kreativität freien Lauf lassen kann, als "Aussichtspunkte" vermarktet werden. Sie verleihen der alten Mauer ein neues Gesicht und ziehen zukünftig eventuell noch mehr Touristen an.

Eine erfolgversprechende Lösung

Bereits seit Jahren versucht die Verwaltung der chinesischen Mauer den dortigen Vandalismus zu bekämpfen. Nachdem verstärkte Kontrollen und Patrouillen aber erfolglos blieben, orientierte man sich am Prinzip der Graffiti-Zonen, welches an anderen chinesischen Sehenswürdigkeiten bereits großen Erfolg verbuchte. So zum Beispiel am Gelben-Kran-Turm in Wuhan, an dem die ungewollten Schmierereien deutlich zurückgingen. Die Verwaltung der chinesischen Mauer hofft nun, das atemberaubende Bauwerk durch die Neuerung besser schützen zu können.

Quellen: Spiegel, die Welt