Lissabon ist besonders im Frühling ein beliebtes Reiseziel für deutsche Touristen. Doch nicht nur deshalb ist jetzt der ideale Zeitpunkt für einen Urlaub in der portugiesischen Hauptstadt... Endlich habt ihr die Gelegenheit, eure wegen Corona verschobene Reise nachzuholen, denn auch in Portugal gibt es immer weniger Einschränkungen.
Restaurants, Hotels, Museen und Veranstaltungen können wieder ohne 3G-Nachweis besucht werden und auch die Einreiseregeln wurden gelockert: Sowohl die Einreise nach Portugal als auch die Rückkehr nach Deutschland ist für Geimpfte und Genesene ohne Test möglich. Lediglich bei der Einreise auf dem Luftweg braucht jeder ein Anmeldeformular über das Portal "Passenger Locator Form". Habt ihr diese elektronische Reiseanmeldung erledigt, steht eurem Flug nach Lissabon nichts mehr im Wege!
Damit ihr perfekt auf den Aufenthalt vorbereitet seid, erfahrt ihr hier alles über die 10 wichtigsten Sehenswürdigkeiten, die ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
Der Turm von Belém ist ein prunkvoller Leuchtturm im Stadtteil Belém. Auf einem Felsen an der Tejomündung gelegen, diente er ursprünglich zur Verteidigung der Stadt: Mithilfe eines Zwillingsturms am anderen Ufer konnten feindliche Schiffe ins Kreuzfeuer genommen werden. Bis ins 19. Jahrhundert diente das Innere außerdem als Gefängnis und Waffenlager. Der Turm ist eines der wenigen erhaltenen Bauwerke, die von König Manuel I. in Auftrag gegeben und somit im sogenannten manuelinischen Stil erbaut wurden - mit interessanten architektonischen Details. Eine Besichtigung von Innen lohnt sich vor allem dank der Aussichtsplattform in 35 Metern Höhe, häufig bildet sich aber eine lange Schlange vor dem Eingang, deshalb sollte man Tickets am besten schon im Voraus online kaufen.
Öffnungszeiten: April bis September: 10:00-18:30 Uhr; Oktober bis März: 10:00-17:30; montags geschlossen
Eintritt: 6€; Studenten/Rentner 65+: 3€; bis 12 Jahre: kostenlos
Zusammen mit dem Turm vom Belém zählt das Hieronymuskloster seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe und somit auch zu den meistbesuchtesten Orten der Stadt. Es wurde ebenfalls in dem monumentalen manuelinischen Stil errichtet und in den verschiedenen Räumen des Klosters verbergen sich viele Schätze, Überraschungen und Geheimnisse.
Bevor es nach der Besichtigung weitergeht, gönnen wir uns eine leckere Pastel de Nata, auch Pastel de Belém genannt. Das Rezept für die kleinen Blätterteigtörtchen mit Puddingfüllung wurde angeblich von den Mönchen des Mosteiro dos Jerónimos erfunden. Heute kann man sie in Lissabon fast überall für etwa 1 Euro kaufen. Die besten soll es im beliebten Café "Pastéis de Belém" geben, das sich ganz in der Nähe des Klosters befindet.
Öffnungszeiten: Mai bis September: 10:00-18:30 Uhr; Oktober bis April: 10:00-17:30 Uhr; montags geschlossen
Eintritt: 10€; Studenten/Rentner 65+: 5€; bis 12 Jahre: kostenlos
Am Ufer des Tejo steht das Entdecker-Denkmal, das Padrão dos Descobrimentos. Es wurde im Jahr 1960 zum 500. Todestag des Prinzen Henrique de Aviz, besser bekannt als Heinrich der Seefahrer, errichtet und ehrt insgesamt 33 historisch bedeutende Persönlichkeiten Portugals. Vor dem Denkmal befindet sich eine riesige Windrose, die eine Weltkarte mit den Routen der portugiesischen Entdecker des 15. und 16. Jahrhunderts zeigt. Im Inneren des Denkmals gibt es einen Aussichtspunkt, ein Auditorium und eine Ausstellung zur Geschichte der Seefahrt. Denn Portugal blickt auf eine ruhmreiche Vergangenhait als Kolonialmacht und Seefahrernation zurück!
Öffnungszeiten: März bis September: 10:00-19:00 Uhr; Oktober bis Februar: 10:00-18:00 Uhr
Eintritt: Kombiticket für die Ausstellung und den Aussichtspunkt: 6€; Rentner 65+: 5€; 13-18 Jahre: 3€; bis 12 Jahre: kostenlos
LxFactory ist ein ehemaliges Industriegelände, das sich dank kreativer Künstler und hipper Restaurants und Bars in ein lebendiges Kulturzentrum verwandelt hat. Hier findest du interessante Läden in alten Fabrikhallen, coole Graffitis an den Gebäuden, süße Cafés zum Entspannen und kleine Galerien, in denen es immer Neues zu entdecken gibt. Einer der schönsten Orte auf dem Gelände ist der Buchladen "Ler Devagar" in einer ehemaligen Druckerei, der gleichzeitig als Café dient. Die LxFactory lohnt sich besonders zum Essen und Trinken oder für das Ergattern von Handgemachtem und Vintage-Souvenirs - besonders sonntags, denn dann gibt es sogar einen Flohmarkt!
Die beeindruckende Statue Cristo Rei thront seit 1959 über der Stadt. Sie wurde nach Vorbild der Jesusstatue in Rio de Janeiro erbaut und drückt Dank an Gott aus, da Portugal vom zweiten Weltkrieg verschont blieb. Schon vor dem Denkmal ist die Aussicht großartig. Mit einem Aufzug oder zwei Treppenaufgängen gelangt man auf den Sockel in über 80 Metern Höhe, wo ein atemberaubender Panoramablick über Lissabon, den Fluss und den Atlantik auf einen wartet. Von dort oben kann man außerdem die große Ponte 25 de Abril - die Brücke des 25. Aprils - bewundern. Die riesige Hängebrücke wird häufig mit der Golden Gate Bridge in San Francisco verglichen und kann mit dem Auto oder Zug überquert werden. Wenn ihr zu Fuß unterwegs seid, könnt ihr auch mit der Fähre zur Cristo Rei-Statue gelangen.
Auch beim Aufstieg auf die Burg São Jorge passiert man mehrere wunderschöne Aussichtspunkte und von den Mauern der Festung hat man wieder einen gigantischen Blick über die Altstadt und den Tejo mit seiner Brücke. Noch mehr gibt es im Inneren des Nationaldenkmals zu entdecken: Im Torre de Ulisses zeigt eine Camera Obscura ein 360-Grad-Bild von Lissabon und im Museum der Burg sieht man Überbleibsel und Funde aus vergangenen Zeiten. Oder man erkundet die Reste der maurischen Festung und des alten Königspalastes bei einem Spaziergang und stärkt sich anschließend im Restaurant.
Öffnungszeiten: März bis Oktober: 09:00-21:00 Uhr; November bis Februar: 09:00-19:00 Uhr
Etwa 15 Minuten Fußmarsch von der Burg entfernt, erwartet uns schon der nächste Aussichtspunkt: Der Aufzug Santa Justa. Er verbindet die Unterstadt Lissabons (Baixa) mit der Oberstadt (Chiado und Bairro Alto). Sein unterer Eingang liegt nicht weit vom Rossio, ein Platz, der bereits seit dem Mittelalter das Hauptzentrum der Innenstadt darstellt. Hier steigt man in eine der beiden historischen mit Holz vertäfelten Kabinen des Aufzugs mit Fenstern und Messingbeschlägen. Oben kommt man am Platz Largo do Carmo an, der mit seinem Springbrunnen aus dem 18. Jahrhundert ebenfalls einen Besuch wert ist.
Öffnungszeiten: täglich 07:00-23:00 Uhr
Eintritt: Ein Einzelticket kostet 5,30€. Jedoch kann der Aufzug als Teil des Nahverkehrs auch beispielsweise mit einer Tageskarte der Carris genutzt werden.
8. Museu Nacional de Arte Contemporânea - Museu do Chiado
Das Nationalmuseum für zeitgenössische Kunst liegt auf dem Chiado, einem historischen Stadtviertel Lissabons. Seine Sammlung, die anhand von temporären Ausstellungen präsentiert wird, umfasst Gemälde, Skulpturen und Zeichnungen der wichtigsten portugiesischen Künstler ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis heute. In einer der aktuellen Ausstellungen sind noch bis Ende August Landschaftsdarstellungen aus den Jahren 1855 bis 1920 zu sehen. Dabei wird sowohl auf die Ästhetik unberührter Landschaften als auch auf den sichtbaren Eingriff des Menschen in die Natur eingegangen.
Vom Museu do Chiado kann man zu Fuß - vorbei am prachtvollen Triumpbogen "Arco da Rua Augusta" - bis zur Kathedrale von Lissabon laufen. Sie wurde im Jahr 1147 fertiggestellt und ist damit die älteste Kirche der Stadt und Sitz des Erzbischofs. Hier befindet sich das Taufbecken, in dem der Heilige Antonius getauft wurde, sowie eine Ausstellung antiker Gebäudereste. Eines der Highlights ist die barocke Schatzkammer mit kirchlichen Schmuckstücken und den Überresten des Heiligen Vincent, dem Schutzpatron Lissabons. Dank zahlreicher Schätze und Architekturelementen verschiedener Stilepochen ist ein Besuch der Kathedrale nicht nur für Kirchgänger, sondern auch für Geschichts- und Kunstinteressierte empfehlenswert.
Öffnungszeiten: Kathedrale und Kloster: 09:00-19:00 Uhr; Schatzkammer 09:00-17:00 Uhr
Eintritt: Kathedrale: kostenlos; Kloster und Schatzkammer: jeweils 2,50€ (ermäßigt 1,25€)
Noch befinden wir uns im Stadtteil Alfama, dessen labyrinthartige von traditionellen Bars gesäumten Gassen sich vom Ufer des Tejo bis zur Burg São Jorge hinaufschlängeln. Wer jetzt nicht mehr laufen möchte, kann die historische Straßenbahnlinie 28 nehmen. Diese passiert zahlreiche Sehenswürdigkeiten und eignet sich damit hervorragend zum Sightseeing. Um die gesamte Strecke zwischen den Stationen Martim Moniz und Campo Ourique (Prazeres) abzufahren benötigt man etwa 40 Minuten. Die Linie wird über die Gesamtstrecke an allen Wochentagen im 11-Minuten-Takt bedient. Als Fahrkarte lohnt sich die Lisboa Card: Sie erlaubt die Nutzung aller öffentlicher Verkehrsmittel, sowie Ermäßigungen für zahlreiche Attraktionen und freien Eintritt für Sehenswürdigkeiten wie das Hieronymuskloster und das Museum zeitgenössischer Kunst. Die Karte kostet für 24 Stunden 20€ (für Kinder 13€), man kann sie jedoch auch für 48 oder 72 Stunden kaufen.
