Geposted 15.10.2016

#Ausgefallenes #China

Mit dem Rollstuhl längs durch China

Was dieser Mann bald geschafft hat, ist Wahnsinn. Seit zwei Jahren und etwa 4000 Kilometern ist Quan Peng allein im Rollstuhl unterwegs - von Beijing nach Sanya, ganz im Süden Chinas. Im kommenden Jahr sollen auch die fehlenden 1000 Kilometer noch abgereist werden.

Von der Depression in die Freiheit

© sean pavone/123rf

Mit 17 Jahren erkrankt der heute 29-jährige Quan Peng an Krebs und musste operiert werden. Komplikationen führten zu einer beidseitigen Lähmung der unteren Körperhälfte, weshalb er nun im Rollstuhl sitzt. Da er sich eine Reha nicht leisten konnte, musste er nur mit Unterstützung seiner Familie lernen, mit seinem neuen Leben zurechtzukommen.

Acht Jahre lang lebte er zu Hause und war in jeder Hinsicht abhängig von anderen Menschen. Er verfiel immer tiefer in Depressionen, bis er sich entschloss etwas zu ändern und sein Leben völlig veränderte.

Er lernte alleine zurechtzukommen, trainierte seinen Körper und zog alleine nach Beijing. Dort arbeitete er ein Jahr lang und seine Depressionen waren bald Vergangenheit. Ein zweitägiger Ausflug im Rollstuhl zur Chinesischen Mauer machten Peng klar, was er mit seinem Leben anfangen möchte: Reisen.

5000 Kilometer China

Das Ziel: die Hafenstadt Sanya. - © cameramen/123RF

Sobald ihm dies klar war, machte er sich an die Planung seines großen Abenteuers, das er nun seit zwei Jahren bestreitet. Mit einem Minimum an Gepäck und Geld rollte er in die Freiheit - ganz allein!

50 chinesische Städte hat Quan Peng bereits durchrollt, meist schläft er in seinem kleinen Zelt. Dabei ist die Reise natürlich nicht ungefährlich. Vor allem in den großen, verkehrsreichen Städten lauern überall Gefahren und jeder Abhang ist ein Risiko.

Peng ist begeistert von dem Maß an Hilfsbereitschaft, die ihm in einem Land begegnet, in dem Behinderungen nach wie vor als Schade angesehen und die die Betroffenen keineswegs gefördert werden. Immer wieder traf er auf tolle Menschen, die ihm Lebensmitteln, Schlafplätzen oder einfach nur mentaler Unterstützung aushalfen.

Für die Freiheit!

© federicofoto/123RF

Wenn Quan Peng ein Motto hat, dann ist es dieses. Für ihn ist seine Reise ein Weg in die Freiheit. Er will der Welt und sich selbst beweisen, was Menschen mit Behinderungen alles erreichen können - sogar Dinge, die anderen Menschen nicht können.

Was genau er nach den letzten 1000 Kilometern machen möchte, weiß er noch nicht genau, aber auf jeden Fall soll die Reise weitergehen. Er hat seine große Leidenschaft entdeckt und würde am liebsten die ganze Welt sehen.