Geposted 19.11.2009

#Kultur #Frankreich

Mont Saint Michel wieder Insel

Einst ständig von Meerwasser umspült, ist die Klosterfelsinsel vor der Küste der Normandie von Verlandung bedroht. Nun soll ein Gezeitendamm Abhilfe schaffen.
Seinerzeit lag das "Wunder des Abendlandes", wie der Mont-Saint-Michel mit seinen romanischen und gotischen Klostergebäuden genannt wird, kilometerweit draußen im Wattenmeer vor Normandie und Bretagne. Viele Pilger ertranken, weil sie bei Ebbe in Sickerstellen versanken oder von der Flut überrascht wurden.
Seither ist die Klosterinsel dem Ufer nahe gekommen. Eine Million Kubikmeter Sand und Schlick, das entspricht 100 000 Lastwagenladungen, lagern sich jährlich in der Bucht ab. Salzpflanzen wuchern zu dicken Teppichen und verkrauten die Wasserlandschaft. Wenn das so weitergeht, wird der Mont-Saint-Michel bald keine Insel mehr sein, haben Wissenschaftler errechnet.
Doch es wird nicht so weitergehen. Ein Konsortium aus den Regionen, Departements und Gemeinden rund um die wehrhafte Klosterinsel ist angetreten, "dem Mont-Saint-Michel und seiner Bucht den maritimen und majestätischen Charakter zurückzugeben".
Der mythenumwaberte Berg dürfe nicht verlanden, sonst "dreht er seiner Geschichte und seiner spirituellen Berufung den Rücken", sagt François-Xavier de Beaulaincourt, Direktor des Konsortiums. "Der Berg ist, was er ist, weil er ist, wo er ist", spielt der Direktor mit den Worten. Was er meint: Der Michaelsberg gehört ins Wasser.
Daher werden bis zum Jahr 2015 insgesamt 200 Millionen Euro ausgegeben, um den Mont-Saint-Michel dem Meer zurückzugeben. Kernstück des ehrgeizigen Ökoprojekts ist ein Gezeiten-Staudamm an der Stelle, wo der Fluss Couesnon in die Bucht mündet. Er soll, salopp gesagt, wie eine Spülmaschine wirken und die Bucht um den Berg reinigen. Die Testphase ist mittlerweile abgeschlossen.

Einst ständig von Meerwasser umspült, ist die Klosterfelsinsel vor der Küste der Normandie von Verlandung bedroht. Nun soll ein Gezeitendamm Abhilfe schaffen.
Seinerzeit lag das "Wunder des Abendlandes", wie der Mont-Saint-Michel mit seinen romanischen und gotischen Klostergebäuden genannt wird, kilometerweit draußen im Wattenmeer vor Normandie und Bretagne. Viele Pilger ertranken, weil sie bei Ebbe in Sickerstellen versanken oder von der Flut überrascht wurden.
Seither ist die Klosterinsel dem Ufer nahe gekommen. Eine Million Kubikmeter Sand und Schlick, das entspricht 100 000 Lastwagenladungen, lagern sich jährlich in der Bucht ab. Salzpflanzen wuchern zu dicken Teppichen und verkrauten die Wasserlandschaft. Wenn das so weitergeht, wird der Mont-Saint-Michel bald keine Insel mehr sein, haben Wissenschaftler errechnet.
Doch es wird nicht so weitergehen. Ein Konsortium aus den Regionen, Departements und Gemeinden rund um die wehrhafte Klosterinsel ist angetreten, "dem Mont-Saint-Michel und seiner Bucht den maritimen und majestätischen Charakter zurückzugeben".
Der mythenumwaberte Berg dürfe nicht verlanden, sonst "dreht er seiner Geschichte und seiner spirituellen Berufung den Rücken", sagt François-Xavier de Beaulaincourt, Direktor des Konsortiums. "Der Berg ist, was er ist, weil er ist, wo er ist", spielt der Direktor mit den Worten. Was er meint: Der Michaelsberg gehört ins Wasser.
Daher werden bis zum Jahr 2015 insgesamt 200 Millionen Euro ausgegeben, um den Mont-Saint-Michel dem Meer zurückzugeben. Kernstück des ehrgeizigen Ökoprojekts ist ein Gezeiten-Staudamm an der Stelle, wo der Fluss Couesnon in die Bucht mündet. Er soll, salopp gesagt, wie eine Spülmaschine wirken und die Bucht um den Berg reinigen. Die Testphase ist mittlerweile abgeschlossen.