Geposted 13.12.2016

#Kultur #USA

NASA entdeckt Steinzeit-Siedlung in Oklahoma

Mitten in einem Waldgebiet in Oklahoma lag sie versteckt: eine neu entdeckte Steinzeitsiedlung, deren Alter auf 10.500 Jahre geschätzt wird.

Von der NASA entdeckt

© Zbynek Burival/123RF

Die NASA hat den Blick kurzweilig von den Sternen abgewendet, um sich einem irdischeren Projekt zuzuwenden: Letzte Woche verkündete die Raumfahrtbehörde, sie habe eine steinzeitliche Siedlung gefunden, die seit geschätzten 10.500 Jahren in den Tiefen des US-Bundesstaates Oklahoma versteckt liegt.

Dank der innovativen Fernerkundungssensoren und Radar-Messgeräte der NASA konnte die Siedlung unter dem dichten Waldgebiet erfasst werden. Als die Region am Beaver River mit einem modernen Lidar-Gerät der Firma Teledyne Optech abgescannt wurde, entdeckten die Forscher Überreste von Siedlungen, Ackerland und "Arroyos" - schmale Rinnen, die in die Hänge der umliegenden Hügel geschlagen wurden.

Das Forscherteam vermutet, dass der Ort ein alljährlicher Versammlungsplatz für Jäger war, die sich hier trafen, um Bisons in die Arroyos zu treiben und sie dort zu erlegen. Meg Watters, eine Spezialistin für Fernerkundung und archäologische 3D-Bildgebung, erklärte: "Mit dem Lidar-System ist es zwar nicht möglich, Bisonknochen ausfindig zu machen, aber man kann sehr wohl Orte finden, an denen es sich lohnt, genauer hinzusehen."

Radarsysteme in der Archäologie

© milltron5000/123RF

Das Lidar-System der NASA ist auch schon dafür verwendet worden, die Marsoberfläche zu kartografieren, und soll in Zukunft auch für die Vermessung eines Asteroiden eingesetzt werden. Bei dieser Technik wird von einem oder mehreren Lasern ein kurzes Signal ausgesendet, das - ähnlich wie eine Schallwelle - an den Apparat zurückgeworfen wird, wenn es auf ein Objekt stößt.

Das Gerät berechnet dann die Zeit, die jedes Signal für die "Rückkehr" braucht, und kann dadurch ein 3D-Modell des gescannten Gebiets erstellen. In diesem Fall enstand so eine Abbildung der kahlen Oberfläche von Oklahoma. Mit dieser Technologie können Archäologen "Strukturen und Merkmale sehen, die durch die Natur längst so überwachsen sind, das man sie vom Boden aus niemals erkennen würde", sagte Pau LaRoque, der Vizepräsident von Teledyne Optech.

Es ist nicht das erste Mal, das mithilfe der Lidar-Scantechnik archäologische Überreste entdeckt wurden: 2015 haben Forscher die Technologie eingesetzt, um eine verlorene Stadt im Urwald von Honduras zu enthüllen - Hueitapalan, auch bekannt als "Ciudad Blanca" und "Stadt des Affengottes".