Geposted 01.09.2016

#Umwelt #Costa Rica

Ökovorbild Costa Rica - Die unglaubliche Energiewende

Costa Rica hat es fast geschafft. Fast der gesamte Energiehaushalt läuft über erneuerbare Energien! Damit beweist das Land in Zentralamerika, dass die Umstellung auf erneuerbare Energien keine Utopie mehr ist.

Costa Rica deckt ganze 99,4 Prozent des Gesamtbedarfs durch regenerative Energien ab. Damit ist das Land nicht nur ein unglaubliches Vorbild und Inspirationsquelle, sondern auch eine langersehnte Antwort auf alle Stimmen, die immer wieder die Unmöglichkeit einer Energiewende propagieren.

Costa Ricas Energiewende

© Xtockimages/123RF

Schon im Jahr 2013 hatte Costa Rica es geschafft 87 Prozent des Gesamtbedarfs durch Ökostrom zu decken. Ein Jahr später, 2014, waren es bereits 94 Prozent. Der Hauptlieferant ist dabei die Wasserkraft. 68 Prozent der Energie wird durch sie erzeugt. Außerdem erzeugt Costa Rica seine Energie durch Geothermie, Windkraft, Energie aus Biomasse und Sonnenenergie.

Ihr selbst gesetztes Ziel, durch eine rein regenerative Versorgung das erste CO2-neutrale Land der Welt zu werden, strebt die Regierung für das Land 2021 an. Dann sollen 100 Prozent der Energie allein aus erneuerbaren Energien einspringen. Direkt nach den vorbildlichen skandinavischen Ländern Schweden und Norwegen steht Costa Rica damit, laut dem "Global Green Economy Index 2014", auf Rang 3 der umweltfreundlichsten Staaten der Welt.

99,4% regenerative Energien

© Rob Cicchetti/123RF

Und für alle, die bei dem Wort Ökostrom Alarmsirenen in Ihren Köpfen hören: Keine Angst vor Ökostrom und wachsenden Strompreisen. Infolge der Energiewende Costa Ricas seien die Strompreise um zwölf Prozent gesunken. Die Natur- und Umweltschutzorganisation World Wildlife Fund (WWF) lobt das Land als "inspirierendes Modell für andere Länder". Vor allem die Verteilung auf verschiedene Bereiche zur Erzeugung der Energie sei besonders positiv herauszustellen.

Es wäre auch bedenklich, wenn Costa Rica sich nur auf seine Wasserkraftwerkenergie verließe, da besonders das Erschaffen von Staudämmen und damit verbundene Überfluten von Wäldern und Wohnsiedlungen ein sehr kontroverses Thema ist. So besteht der größte Konflikt momentan um den vom ICE (Institut für Elektrizität Costa Ricas) geplanten Staudamm El Diquis, der 7.000 Hektar Regenwald überflutet würde. Gleichzeitig wäre der Staudamm Fertigstellung das leistungsstärkste Wasserkraftwerk Zentralamerikas. Gegen die Überflutung und Zwangsumsiedlung wird seit Jahren protestiert.