Geposted 07.05.2018

#Neuigkeiten #Deutschland

Onlinevermietungsportale im Spiegel verschiedener Städte

In den letzten Jahren haben im Tourismus besonders Online-Wohnungsvermittler wie Airbnb an Bedeutung gewonnen. Heute ist es schon fast normal, neben einem Hotel- oder Hostelzimmer auch nach einer Ferienwohnung zu schauen, und das häufig auf Onlineportalen wie Airbnb. Doch genau diese stehen schon seit deren Beginn in der Kritik. Wie reagieren verschiedene Städte aus verschiedenen Ländern auf den plötzlichen Aufstieg dieser neuen Unterbringungsmöglichkeit? Wir zeigen Ihnen verschiedene Reaktionen und Auswirkungen der Onlinevermietungsportale auf der Welt.

Berlin

Seit dem 1.Mai dieses Jahres dürfen Privatleute in Berlin ihre Hauptwohnung ohne zeitliche Befristung vermieten. Maximal 90 Tage dürfen hingegen Zweitwohnungen im Jahr vermietet werden, wenn der Vermieter keine Hauptwohnung oder weitere Wohnungen in Berlin besitzt. Dies muss beim Bezirksamt registriert werden. Diese neue Regelung wird den angespannten Wohnungsmarkt sicherlich nicht entlasten. Damit wird sich einiges, an das man vorher gewohnt war, verändern. - © Jens Ickler/123RF

Barcelona

Onlinevermietungsportale stellen in der spanischen Stadt Barcelona ein großes Problem dar: Auch hier steigen dadurch die Mietpreise für Einheimische ins Unermessliche. Das ist besonders aufgrund des jährlichen Ansturms von Touristen der Fall. Einheimische sprechen sich offen gegen diesen Massentourismus aus. Außerdem hat die katalanische Metropole Barcelona kein verlässliches Wohnungsregister, sodass es folglich schwer ist, zu ermitteln, welche Wohnungen illegal vermietet werden. Der Schweizer Rundfunk titelte Barcelona in einem Beitrag mit der Phrase "Wenn Touristen zur Plage werden". - © Sergi Reboredo/123RF

Lissabon

Auch in der portugiesischen Stadt Lissabon stellen Portale wie Airbnb ein großes Problem dar. Die Stadt in Portugal, die früher als Geheimtipp galt, entwickelte sich in den letzten Jahren zum Massenziel für Touristen. Und so vermehrten sich auch die Ferienappartements in Lissabon, der Wohnraum für Einwohner verminderte sich. Vermieter profitieren von dem Touristenandrang: Während sie von einem ständigen Mieter durchschnittlich 900 Euro pro Monat bekommen, können Sie durch das Vermieten des Wohnraums auch Touristen und Besuch mit kürzerem Aufenthalt bis zu drei Mal mehr verdienen. - © sean pavone/123rf

Mallorca

Mallorca, einer der Lieblingsreiseziele der Deutschen. Wie bereits in unserem vergangenen Artikel berichtet, geht Palma nun mit einem neuen Verbot gegen die Vermietungsportale an. Es ist nun auf der Insel verboten, Privatwohnungen an Touristen zu vermieten. Die Verordnung betrifft alle Wohnungen, in denen Immobilienbesitzer im Gebiet der Inselhauptstadt Palma bald keine Zimmer oder ganze Wohnungen an Urlauber vermieten dürfen, abgesehen von Wohnungen, die sich nicht auf geschütztem ländlichen Boden, in der Nähe des Flughafens oder in Gewerbegebieten befinden. Ausgenommen von dem neuen Verbot sind außerdem Fincas. Der Massentourismus auf Mallorca hatte schon in den letzten Jahren schwere Konsequenzen auf der spanischen Insel: Wasserknappheit, Partylärm und nun noch extrem steigende Mieten. - © ANTONIO BALAGUER SOLER/123RF

Amsterdam

Nachdem an Wochenenden das Bild der niederländischenHauptstadt Amsterdam von ?Sauftouristen? aus Großbritannien oder Deutschland geprägt wurde, und sich einige Bürger beschwert hatten, wurden die Regeln Anfang des Jahres verschärft: Wohnungsinhaber sollen ihre Wohnung ab 2019 nur maximal 30 Tage im Jahr weiter vermieten dürfen. Allein 2016 soll Airbnb in Amsterdam 1,7 Millionen Buchungen verzeichnet haben. - © Andriy Kravchenko/123RF

Singapur

Die Strafen bei einem Vergehen in Singapur sind nicht nur bei Drogengeschichten hoch. Die Gesetzgebung ist hart, und das auch im Zusammenhand mit Seiten wie Airbnb. Wer also versucht, eine Mietwohnung in dem asiatischen Staat unterzuvermieten, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. So verurteilte ein Gericht in Singapur zwei Airbnb-Gastgeber zu einem Bußgeld von umgerechnet 37.200 Euro für unerlaubtes Vermieten. Die Begründung: Mietwohnraum wird in Singapur staatlich gefördert. - © Iakov Kalinin/123RF

Paris

Die französische Hauptstadt ist ein weltweiter Touristenmagnet. Sie hat nun Airbnb und den zweitgrößten Anbieter Wimdu verklagt. Die Stadt Paris geht nämlich davon aus, dass die Firmen die Regeln für die kurzzeitige Vermietung an Touristen nicht einhalten. Dazu benötigen Privatvermieter eine Registrierung, die einige nicht haben: Nur 16 Prozent der 60.000 angebotenen Wohnung sind registriert. Fast 20.000 Mietwohnungen in Paris wurden in den letzten fünf Jahren in Ferienwohnung umgewandelt. - © lassedesignen/123RF

Wien

Auch die Wiener Stadtpolitik sieht die Untervermietung von Wohnungen kritisch. Die "Kleine Zeitung" schreibt nun, dass künftig das gewerbliche Vermieten von Appartements in Wohnzonen unmöglich gemacht wird. Dazu sollen nun städtische Mitarbeiter das Internet gezielt nach gelistetetn Wohnungen durchsuchen. Derzeit gibt es mehr als 7500 gelistete Inserate für Wohnungen in Wien auf den Plattformen. - © satina/123rf

Dortmund

Dortmund?! Werden Sie sich jetzt wahrscheinlich denken. Neben dem Fußballstadion und dem Fußballverein hat Dortmund jedoch rund um den Borsigplatz noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Die Stadt im Ruhrgebiet ist die erste Stadt in Deutschland, in der ein Online-Anbieter eine besondere Aufgabe übernimmt. Airbnb hat sich nämlich in Dortmund etabliert und treibt von den Gästen die 7,5 Prozent Bettensteuer für die Stadt ein. - © Jan Claus/123RF