Geposted 10.11.2017

#Kultur #Italien

Auf den Spuren von Leonardo Da Vinci

Jeder kennt das berühmte Bild der Mona Lisa im Louvre. Jeden Tag bildet sich eine Menschentraube vor dem Gemälde, welches bis heute einige Geheimnisse hütet. Wer war Leonardo da Vinci und wo wirkte er? Begeben wir uns einmal auf seine Spuren. Ganz nebenbei entdeckt man so einige der schönsten Städte Italiens ...

Auf den Spuren einer einzigartigen Persönlichkeit

Leonardo da Vinci war Maler, Ingenieur, Architekt, Forscher und vor allem ein Genie. Für die damalige Zeit war er eine außergewöhnliche Persönlichkeit, seine Zeichnungen und Studien werfen noch heute Rätsel auf. Die wichtigsten Stationen seines Lebens geben zudem Aufschluss auf seinen Lebenslauf, bis zu seinem plötzlichen Tod stand er im Dienste der Wissenschaft und Forschung. - © photoweges/123RF

Anchiano

In der Toskana unweit der Gemeinde Vinci wird Leonardo als Sohn eines Notars und einer Magd geboren. Der Vater ist sehr erfolgreich als Notar und hat die einflussreichen Medicis und Signoria als Klienten. Leonardo lebte bei seinem Vater und verließ früh das Dorf. Das angebliche Geburtshaus steht heute noch in dem Ort, jedoch ist nicht bestätigt, dass der kleine Leonardo hier wirklich das Licht der Welt erblickte. Viele Urlauber zählt das Dorf nicht, die meisten gehen eher in das nicht weit entfernte Florenz. - © Lothar Hinz/123RF

Florenz

Die Renaissancestadt Florenz war im Spätmittelalter eine der prunkvollsten Städte der Welt und noch heute staunt man über Gebäude wie die gigantische Kathedrale oder die aufwendig geschmückten Piazzas. Vielleicht davon inspiriert begann Da Vinci sich für Kunst und Modellierung zu beschäftigen und durch die Beziehungen seines Vaters konnte er schließlich in Florenz in die Bildhauerlehre gehen. Zehn Jahre lebte Leonardo in der Hauptstadt der Toskana bevor er wegen einer Anzeige nach Mailand ging. - © vvoennyy/123RF

Mailand

Insgesamt lebte er dreimal in der lombardischen Stadt. 1482 nahm er hier seinen ersten Auftrag entgegen, den er alleine fertigstellte, außerdem studierte er Anatomie und Ingenieurswissenschaften in Mailand. Hier entstanden auch die ersten Körperstudien Leonardos, die weltberühmte Zeichnung des vitruvianischen Menschens. Zudem half er bei der Verzierung des Mailänder Doms. Ebendieser ist heute Wahrzeichen der Stadt und eines der imposantesten Gebäude der Welt. Der umfangreiche Mamorbau wurde sogar von Mark Twain in einem seiner Bücher erwähnt und ist heute die Top-Sehenswürdigkeit der Lombardei. - © elesi/123RF

Mantua

Mantua ist eher eine unauffällige Stadt ebenfalls in der Lombardei gelegen. Da Vinci floh vor den Franzosen nach Mantua. Hier zeichnete er das Portrait von Isabella d'Este, welches seinem berühmtesten Gemälde der Mona Lisa stark ähnelt. In der Kleinstadt fand nicht nur Da Vinci Zuflucht, Jahre später wird es auch Napoleon Bonaparte hier her verschlagen. Die Stadt ist vor allem für seine alte Festung und Stadtmauer bekannt und die vielen geopolitischen Entscheidungen die hier im Mittelalter fielen. - © xbrchx/123RF

Venedig

In der Kanalstadt fand Da Vinci eine Heimat als in Mantua die Gonzaga die Regierungsgeschäfte übernahmen. In der Stadt in der Lagune soll Da Vinci sich hauptsächlich Studien über Maschinen gewidmet haben, Gemälde oder Statuen aus der venezianischen Zeit sind nicht bekannt. Die Stadt schmückt sich trotzdem mit einem Da Vinci-Museum, wo regelmäßig Ausstellungen über den Maler stattfinden. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall, da Leonardo als außergewöhnlicher Mensch für damalige Verhältnisse galt. - © jakobradlgruber/123RF

Rom

Selbstverständlich war Da Vinci auch in der Hauptstadt Italiens tätig. Der Bruder des Papsts persönlich soll nach seinen Diensten verlangt haben, jedoch war Papst Leo X wenig von Da Vinci überzeugt, weshalb der Maler eher als Ingenieur tätig war. Zudem unternahm er in Rom mehr anatomische Studien, er sezierte Leichen und fertigte Zeichnungen von Embryos an. Das Bild von dem lächelnden Johannes dem Täufer ist das einzige Gemälde, welche in die römische Zeit Da Vincis datiert wurde. Obwohl es nicht die optimale Heimat für den Künstler war, schmückt sich auch die Stadt Rom mit etlichen Da Vinci-Gedenktafeln und Einrichtungen. - © sborisov/123RF

Friaul

Eine weitere Reisestation ist Friaul. Die Landschaft ist nicht weit von Venezien entfernt und vor allem für die Erdbeben bekannt. Die zwei Erdplatten, welche hier aufeinander stoßen gelten als besonders aktiv. Was Leonardo hier her trieb und was er genau machte ist nicht bekannt. Es wird angenommen, dass er die Naturbeobachtungen für seine späteren Studien der Geologie und Natur benutzt. Die Region wird kaum bereist, was zum einen daran liegt, dass sei als Risikogebiet gilt, andererseits weil die Großstadt Venedig alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. - © mitch/123RF

Amboise

In der französischen Stadt unweit von Tours ist Da Vinci auf Bitte des französischen Königs gereist. Franz der Erste war ein passionierter Kunstliebhaber und wollte den Italiener unbedingt kennenlernen, in seinem Schloss wird da Vinci eine Deckenmalerei anlegen. Dies wird allerding seine letzte sein, denn Da Vinci stirbt in Amboise und wird in der dortigen Kathedrale begraben. Im 16. Jahrhundert während den Kriegen in Frankreich wird sein Grab allerdings geschändet, seine Überreste verschwinden für immer. Ein Grund nach Amboise zu reisen ist das Renaissanceschloss aus dem 15. Jahrhundert und natürlich das Grab des Universalgenies. Es war Franz I der das Gemälde der Mona Lisa kaufte und nach Frankreich holte. - © Viacheslav Lopatin/123RF

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