Geposted 26.08.2016

#Gesundheit #USA

Reisewarnung für Schwangere - Zika-Virus breitet sich nach Miami Beach aus

Die US-Gesundheitsbehörde CDG hat nun offiziell eine Reisewarnung für Schwangere nach Miami Beach und Wynwood in Florida ausgesprochen. An beiden Orten hat man eine lokale Übertragung und Ausbreitung des Zika-Virus festgestellt.

Bislang war das Virus in den USA, vor allem in Mittel- und Südamerika, und der Karibik verbreitet. Nun ist es auch in der Touristenhochburg Miami Beach angekommen. Das, im Vergleich zu anderen Tropenkrankheiten, milde Virus ist für die meisten Menschen, im schlimmsten Fall, ein grippaler Infekt, meist aber eine kleine Erkältung, wenn Sie es überhaupt bemerken. Das kann sich allerdings im Verlauf einer Ausbreitung ändern, oder eben aber auch nicht.

Zika-Virus

© Jarun Ontakrai/123RF

Denn leider ist das Virus bisher wenig erforscht. Man weiß aber, dass es für schwangere Frauen gefährlich werden kann, da das Virus zu Schädelfehlbildungen und neurologischen Schäden des Kindes kommen kann. In Französisch Polynesien und in Brasilien kam es zu ungewöhnlich vielen Fällen von Babys mit Fehlbildungen (Mikrozephalie). Genau Zahlen gibt es aber nicht.

Trotz des geringen Kenntnisstands zur beunruhigenden Entwicklung und seinen möglichen Folgen, ist das Virus keine neue Erscheinung. Schon im Jahre 1947 hat man es in Uganda entdeckt und nach dem örtlichen Zika-Wald, in dem Gelbtigermücke leben, benannt. Bis zu einem größeren Ausbruch auf den Yap-Inseln (Pazifischer Ozean, ca. 1300 km von Neuguinea entfernt), 2007, wurde so gut wie kein neuer Fall bekannt. Danach setzte eine weitere Pause bis zu den Jahren 2013/14 ein, in denen es zu zahlreichen Fällen in Französisch-Polynesien (10% der Bevölkerung) kam. 2015 breitete es sich in Brasilien aus und kommt heute in fast allen Ländern Mittel- und Südamerikas vor.

Nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kommt das Zika-Virus derzeit in 69 Ländern vor. Übertragen wird es durch die Ägyptischen Gelbtigermücken, die auf dem Europäischen Festland nicht vorkommt. Sie fühlt sich vor allem in warmen und tropischen Regionen wohl. Neben Brasilien ist Kolumbien das Land mit den meisten Ansteckungen.

Wenn Sie eine Reise in eines der Gebiete planen, können Sie sich im Vorhinein an einen Tropenmediziner wenden, der Sie über mögliche Risiken für Sie, ihr ungeborenes, oder geplantes Kind aufklärt.