Seit 74 Jahren liegt die S.S. Thistlegorm auf dem Grund des Roten Meeres. Im August 1941 läuft das schwer beladene Schiff aus dem Hafen von Glasgow, um die britische Armee in Nordafrika mit Nachschub zu versorgen, doch sie wird ihr Ziel nicht erreichen. Heute ist das versunkene Schiff mit seiner faszinierenden Ladung ein beliebtes Ziel für Taucher.
Die S.S. Thistlegorm
Versteckspiel mit Fischen
Algenbewuchs
Motorräder
Die Schiffsschraube
Ein Versteck für Muränen
Lastwagen
Verteidigungsanlagen
Waffen
Abenteuer
Da sich das Mittelmeer fast ausschließlich in der Hand der Achsenmächte befand, entschied sich die Thistlegorm (gälisch-englisch: blaue Distel) für den Umweg um Afrika herum und durch den Suezkanal. Letzterer war aufgrund einer Kollision zwischen zwei Schiffen gesperrt, weshalb sich die Weiterfahrt verzögerte. Am 6. Oktober entdeckten deutsche Flugzeuge den Schiffskonvoi, dem sich auch die Thistlegorm angeschlossen hatte, und startete einen Tieffliegerangriff auf das Schiff.
Das mit Waffen, Lokomotiven, Motorrädern, Panzer, Lastwagen und Flugzeugteilen geladene Schiff hatte keine Chance. Zum Glück konnten sich 30 der 39 Besatzungsmitglieder retten.
Die Wiederentdeckung
1956 entdeckte der französische Taucher Jacques-Yves Cousteau während einer Expedition zufällig das Wrack eines 126 Meter langen Frachters aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Position des Schiffes wurde jedoch nicht veröffentlicht, weshalb die Entdeckung schnell wieder in Vergessenheit geriet.
1991 durchsuchte eine Gruppe deutscher Sporttaucher systematisch das Rote Meer nach dem Wrack und war erfolgreich. Diesmal wurde die Position bekannt gegeben, was dazu führte, dass der Ort zu einem beliebten Ziel für Taucher wurde.
Wenngleich das Wrack nicht schwer zu erreichen ist, birgt eine solche Tauchtour Gefahren. Die Strömungen sind oft sehr stark und sehr unberechenbar. Wer sich in das Schiff wagt, läuft Gefahr sich zu verirren oder hängen zu bleiben. Außerdem belasten die schweren Lokomotiven das Deck, weshalb zu erwarten ist, dass dieses in nicht allzu ferner Zukunft einstürzen könnte.