Geposted 05.10.2016

#Kultur #Ägypten

S.S. Thistlegorm - Relikt des Zweiten Weltkrieges

Seit 74 Jahren liegt die S.S. Thistlegorm auf dem Grund des Roten Meeres. Im August 1941 läuft das schwer beladene Schiff aus dem Hafen von Glasgow, um die britische Armee in Nordafrika mit Nachschub zu versorgen, doch sie wird ihr Ziel nicht erreichen. Heute ist das versunkene Schiff mit seiner faszinierenden Ladung ein beliebtes Ziel für Taucher.

Die S.S. Thistlegorm

Während das Heck bei dem Angriff getroffen wurde, ist der Bug noch gut erhalten. - © Stanislav Moroz/123RF

Versteckspiel mit Fischen

Die unterschiedlichsten Fische und Pflanzen fühlen sich hier zu Hause. - © Richard Whitcombe/123RF

Algenbewuchs

Leider ist der Algenwuchs aufgrund der vielen Taucher gefährdet. - © stephankerkhofs/123RF

Motorräder

Auch Motorräder waren Teil der Ladung, die für die Armee bestimmt war. - © stephankerkhofs/123RF

Die Schiffsschraube

Lange ist es her, seit sich die Schiffsschraube zum letzten Mal gedreht hat. - © Stanislav Moroz/123RF

Ein Versteck für Muränen

Muränen und viele andere Raubfische haben hier ein ideales Jagdrevier entdeckt. - © Richard Whitcombe/123RF

Lastwagen

Auch Lastwagen und Panzer stehen noch an ihrem angestammten Platz im Lagerraum. - © stephankerkhofs/123RF

Verteidigungsanlagen

Als Schiff in Kriegszeiten war auch die Thistlegorm bewaffnet. - © Cigdem Uzun/123RF

Waffen

Sowohl für die Armee als auch für die Verteidigung des Schiffes waren zahlreiche Waffen und Munition an Bord. Leider konnten sie gegen den Tieffliegerangriff nichts ausrichten. - © stephankerkhofs/123RF

Abenteuer

Für Taucher gibt es hier viel zu entdecken, doch ganz ungefährlich ist es nicht. Anfänger sollten hier nicht alleine tauchen. - © Stanislav Moroz/123RF

Da sich das Mittelmeer fast ausschließlich in der Hand der Achsenmächte befand, entschied sich die Thistlegorm (gälisch-englisch: blaue Distel) für den Umweg um Afrika herum und durch den Suezkanal. Letzterer war aufgrund einer Kollision zwischen zwei Schiffen gesperrt, weshalb sich die Weiterfahrt verzögerte. Am 6. Oktober entdeckten deutsche Flugzeuge den Schiffskonvoi, dem sich auch die Thistlegorm angeschlossen hatte, und startete einen Tieffliegerangriff auf das Schiff.

Das mit Waffen, Lokomotiven, Motorrädern, Panzer, Lastwagen und Flugzeugteilen geladene Schiff hatte keine Chance. Zum Glück konnten sich 30 der 39 Besatzungsmitglieder retten.

Die Wiederentdeckung

1956 entdeckte der französische Taucher Jacques-Yves Cousteau während einer Expedition zufällig das Wrack eines 126 Meter langen Frachters aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Position des Schiffes wurde jedoch nicht veröffentlicht, weshalb die Entdeckung schnell wieder in Vergessenheit geriet.

1991 durchsuchte eine Gruppe deutscher Sporttaucher systematisch das Rote Meer nach dem Wrack und war erfolgreich. Diesmal wurde die Position bekannt gegeben, was dazu führte, dass der Ort zu einem beliebten Ziel für Taucher wurde.

Wenngleich das Wrack nicht schwer zu erreichen ist, birgt eine solche Tauchtour Gefahren. Die Strömungen sind oft sehr stark und sehr unberechenbar. Wer sich in das Schiff wagt, läuft Gefahr sich zu verirren oder hängen zu bleiben. Außerdem belasten die schweren Lokomotiven das Deck, weshalb zu erwarten ist, dass dieses in nicht allzu ferner Zukunft einstürzen könnte.