Meisterwerk: In Abu Dhabi befindet sich eine der größten Moscheen der Welt
Rebecca Reif
MAJESTÄTISCH - Die Scheich-Zayid-Moschee in Abu Dhabi, eine der größten Moscheen der Welt, zeigt, wie kreativ die Architekturszene in der islamischen Welt auch heute noch ist. Heute, zwanzig Jahre nach Baubeginn, ist die Moschee religiöser Mittelpunkt der Stadt und zieht jede Woche unzählige Gläubige zum Freitagsgebet an.
Kunstwerke, so weit das Auge reicht
Treffpunkt für viele Gläubige
Innenhof mit Blick auf Kuppeln und Minarett
Beeindruckendes Meisterwerk
Meilenstein der Architektur
Kronleuchter
Reich verzierte Säulengänge
Innenarchitektur
Hauptgebetsraum
Materialen aus aller Welt
Ein Traum aus Marmor und Gold
Minarette und Kuppeln
Innenhof
Emir Zayid bin Sultan al Nahyan erstellte in den 1990er Jahren Pläne für eine neue Moschee, die alles andere in den Schatten stellen sollte. Sein Ziel war, mit diesem Bauwerk historische und moderne Werte von Architektur und Kunst mit der kulturellen Vielfalt der islamischen Welt zu verbinden. 1971 wurde der Gründervater der Moschee zum ersten Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate gewählt und zeichnete sich in seinem Amt durch eine relativ große Liberalität aus. Auch wenn er sich während seiner Zeit als Herrscher immer an traditionelle Vorgaben hielt, engagierte er sich für Frauenrechte und Bildung und setzte sich später zum Ziel, seine Ideale mit dem Bau der Moschee zu verwirklichen.
1996 wurde mit dem Bau der Moschee begonnen - elf Jahre und 500 Millionen Dollar später kann Abu Dhabi ein weiteres Highlight vorweisen. Der Gebäudekomplex misst 224 mal 174 Meter und bietet bis zu 40.000 Gläubigen gleichzeitig Platz. Auch außerhalb der Gebetszeiten suchen viele Menschen die Moschee auf. Besonders beliebt ist die integrierte Bibliothek, die die Gemeinschaft mit Büchern und Veröffentlichungen rund um den Islam versorgt. Hier findet man alles, was das Herz begehrt: Werke über Kunst, Gesellschaft, Kalligraphie, Wissenschaft - manche davon sogar mehrere hundert Jahre alt.
Auf die Bibliothek ist man in Abu Dhabi besonders stolz. Ziel ist es, interkulturellen Austausch zu ermöglichen, um so vom weltweiten Wissen zu profitieren. Gleichzeitig liegt ein Zehnjahresplan vor, der den Leser mit außergewöhnlichen Quellen versorgt und aus der Bibliothek auf diese Weise eine der zehn wichtigsten Zentren für islamische Gesellschaft macht.
Die Architekten ließen sich von der Bauweise der Perser, Mauren und Moguln inspirieren, engagierten Handwerker verschiedener Länder und verwendeten Materialen aus Italien, Pakistan, Malysia, China, Großbritannien, Neuseeland und dem Iran. Insgesamt waren 3000 Arbeiter und 36 Baufirmen damit beschäftigt, Naturmaterialien wie Marmor, Keramik, Gold und Halbedelsteine zu verarbeiten und das Großprojekt zu vollenden.
Die Moschee beherbergt einige besonders bemerkenswerte Elemente. Der größte Teppich der Welt befindet sich in der Hauptgebetshalle, misst sage und schreibe 5627 Quadratmeter und wiegt 47 Tonnen. Darüber hinaus schmückt sich die Moschee mit sieben Kronleuchtern, die in Deutschland aus Millionen von Swarovski-Kristallen angefertigt wurden. Der größte Kronleuchter ist der drittgrößte weltweit und hat einen stolzen Durchmesser von zehn Metern.
Für die Moschee wurde eigens eine Webseite erstellt, auf der sich Interessierte informieren können. So findet man dort zum Beispiel alle wichtigen Informationen rund um die Besuchszeiten, einen Lageplan, Details zum Gründer und der Moschee.