Geposted 17.12.2015

#Kultur #Spanien

Skateboard-Paradies in einer Kirche

360 - Eine leerstehende Kirche in Spanien wird von Straßenkünstlern und einer Gruppe Skateboard-Enthusiasten in einen Skatepark umgewandelt, die 'Sixtinische Kapelle' des Skateboardens.

Von außen unterscheidet sich die außergewöhnliche 100 Jahre alte Kirche in Llanera im Norden Spaniens kaum von den anderen. Aber wenn man durch die Tür geht, findet man sich in einer anderen Welt wieder. In dem romanischen Bau befindet sich nun eine Halfpipe wo einst die Kirchenbänke standen. Gebete wichen Ollies und abblätternde Farbe machte farbenfrohen Mustern Platz. In den letzten fünf Jahren hat ein örtlicher Verein daran gearbeitet, die verlassene Kirche in einen Skatepark umzuwandeln.

Okuda San Miguel gestaltete die Wände der Kirche

© Danny Leon / Red Bull Media

Zu Beginn des Projekts war die Kirche dem Verfall überlassen: Abblätternde Farbe, befleckte Wände und überall Staub. 1912 wurde die Kirche gebaut und diente den Arbeitern einer nahe gelegenen Munitionsfabrik als Treffpunkt. Aber als die Fabrik am Ende des spanischen Bürgerkriegs ihre Tore schloss, wurde auch die Kirche nicht mehr gebraucht.

Seit Jahrzehnten war dieser Ort verlassen, bis Fernández Rey auf ihn stoß. Zunächst wollte er dort ein Geschäft eröffnen, aber die schlechte wirtschaftliche Lage des Landes zwang ihn, seine Pläne zu ändern. Stattdessen beschloss er, hier seine Leidenschaft für das Skateboarden auszuleben. "Sie hat eine sehr interessante Architektur mit hohen Decken und viel Licht", sagte der 36-Jährige über die Kirche.

An Regentagen ist die Kirche eine gute Anlaufstelle

© Jl Cereijido / EPA

Die Aussicht auf einen Indoor-Skatepark war verlockend, vor allem mit Blick auf die 200 Tage Niederschlag pro Jahr in dieser Gegend. "The Church Brigade", wie sich Fernández Rey und seine Freunde nennen, hat eine Verein gegründet, um Geld zu sammeln, das den Bau einer Rampe finanziert. Als ihr Budget stetig wuchs, beschlossen sie, das Projekt zu vergrößern.

Schnell verbreitete sich die frohe Botschaft über das Projekt. Der Straßenkünstler Okuda San Miguel aus Madrid bemalte die Wände der Kirche. Auch er sammelt Geld für die Kirche. "Es ist wie meine persönliche Sixtinische Kapelle", meint er.

Quelle: The Guardian