Geposted 25.08.2015

#Ausgefallenes #Deutschland

Zug als Wohnungsersatz - Leonie Müller "wohnt" in der Bahn

AUSGEFALLENES - Die Studentin Leonie Müller wohnt seit Frühjahr dieses Jahres im Zug. Sie hat ihre Wohnung in Stuttgart gekündigt und sich dazu entschlossen, ein Projekt zu starten - sie will mithilfe der Bahncard 100 die meiste Zeit im Zug verbringen.

Eine ungewöhnliche Geschichte, die sich so mancher wohl nicht vorstellen kann, ereignet sich zurzeit in unseren Zügen. Die 23- Jährige Studentin Leonie Müller, die in Tübingen studiert, jedoch in Stuttgart wohnte, hat sich für ein neues Leben entschieden. Sie denken jetzt vielleicht an Auswanderung oder Umzug, dies ist jedoch nicht der Fall. Die angehende Medienwissenschaftlerin lebt im Zug, und das beinahe rund um die Uhr.

Warum will Jemand freiwillig die gemütliche Wohnung gegen ein Leben in der Bahn eintauschen? Bei der Studentin haben verschiedene Faktoren zu dieser Entscheidung beigetragen. Leonie hat sich mit ihrer Vermieterin verkracht, ihr Freund wohnt in Köln, ihre Mutter hat ihren Wohnsitz in Berlin und ihre Oma lebt in Bielefeld. Die Studentin pendelt somit ohnehin die ganze Zeit, wieso dann nicht ein außergewöhnliches Projekt starten? Anstatt sich nach einer neuen Wohnung umzusehen, entschied sich Leonie dafür, sich eine Bahncard 100 zu kaufen und diese so oft zu nutzen, wie es geht. Mit der Karte der Deutschen Bahn kann die 23- Jährige alle Strecken zu jeder Zeit fahren und ist somit äußerst flexibel.

Leonie Müller im Zug

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Nun stellt sich die Frage, wie die Studentin ihren Alltag in der Uni mit dem Leben in der Bahn in Einklang bringt. Dies stelle jedoch laut Leonie kein sonderlich großes Problem dar, da sie sich ihren Stundenplan so legt, dass er mit den Fahrplänen der Bahn vereinbar ist. Auch das Waschen an Bord des ICEs sei kein Problem - wer jedoch schon mal mit der Bahn gefahren ist, weiß, dass die Toiletten meistens mehr als unappetitlich sein können. Dies störe die Studentin jedoch keines Wegs, denn durch ihre Reisen durch Asien habe sie erfahren, was wirkliche Hygieneprobleme sind. Schlafen tut die Studentin jedoch nicht im Zug - ein erholsamer Schlaf sei mit den unbequemen Sitzen nicht vereinbar. Daher schläft sie meistens bei Freunden und Familienmitgliedern.

Pro Woche fährt die Studentin zwischen 1200 und 2000 Kilometer. Die Ziele ihrer Reisen sind meistens Köln, Bielefeld , Berlin, oder ihr Studienort Tübingen, somit ist die 23- Jährige immer unterwegs. Ihr Studium der Medienwissenschaften will Leonie im April 2016 hinter sich gebracht haben, bis dahin verbringt sie die meiste Zeit des Tages im Zug. Auf die Idee, nur noch im Zug zu leben, brachte sie ihr Freund. Er war derjenige, der bemerkte, wie viel die 23- Jährige pendelt und sie fragte, ob sich denn eine Wohnung überhaupt noch lohnen würde. So kam Leonie auf die Idee, in der Bahn ihre Zelte aufzuschlagen. Sie genießt die Unabhängigkeit, die sie durch ihre "Ungebundenheit" hat. Sie muss nichts machen, sondern kann - diese Freiheit hat sie natürlich vor allem wegen der Bahncard.

Über ihr Projekt berichtet die 23- Jährige in ihrem Block "Wherever you go, there you are!", den die Studentin auch als Bestandteil ihrer Bachelorarbeit verwenden will. Übrigens - Hausarbeiten schreiben oder Referate vorbereiten tut die Studentin auch in der Bahn, und zwar mit Hilfe ihrer Kopfhörer, die sie von der Außenwelt abschotten. Zusammenfassend - Leonie Müller lebt ein modernes und glückliches Nomadenleben!

Quellen: Bild, Spiegel online