Geposted 20.10.2016

#Umwelt #USA

TripAdvisor setzt auf Tierschutz

Schwimmen mit Delfinen, Tiger streicheln, Elefantenreiten mag ja spannend sein, schadet aber meist den Tieren. Das Unternehmen TripAdvisor kündigt an, keine Tickets für Attraktionen mehr zu verkaufen, die physischen Kontakt mit den Tieren erlauben, und macht damit einen ersten Schritt in Richtung ethischen Tourismus.

Rechte für die Tiere

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Begegnungen mit wilden Tieren sind für Reisende verständlicherweise ein tolles Erlebnis. Ein bisschen Nervenkitzel, etwas Außergewöhnliches tun und nachher davon berichten zu können, ist toll, doch meist leiden die Tiere darunter. Wer würde schon gerne pausenlos im Kreis herumlaufen und Touristen tragen oder sich ständig anfassen lassen?

Dem will TripAdvisor nun entgegen wirken, indem das Unternehmen diesen Aktionen die Unterstützung versagt und keine Ausflüge zu diesen Attraktionen mehr organisiert und auch keine Tickets verkauft. Ab 2017 soll das Vorhaben voll in Kraft treten.

Die Ausnahme von der Regel

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Moralisch unbedenkliche Unternehmungen, wie Fütterungsprogramme unter Aufsicht von Experten oder freiwillige Hilfsaktionen werden natürlich weiterhin unterstützt. Auch spricht nichts dagegen an einen Ort zu fahren, wo sich viele heimische Tiere ganz natürlich aufhalten. Nur jegliche Unternehmungen, die Tieren physisch oder psychisch schaden, werden ausgeschlossen.

Zwar wird TripAdvisor keine Tickets mehr verkaufen, die Attraktionen jedoch weiterhin auflisten, sodass die Kunden Rezensionen schreiben können. Das Unternehmen begründet das damit, dass Touristen ein Recht darauf hätten, von ihren Erfahrungen zu berichten, egal ob positiv oder negativ.

Allerdings soll ein zusätzliches Informationsportal eingerichtet werden, welches Informationen über Tierschutz und die Effekte von Tourismus auf die Behandlung der Tiere zur Verfügung stellt. Alle Attraktionen, die Tiere involvieren, sollen zukünftig einen Button bekommen, der direkt zu diesem Portal führt.

Eine Wendung zum Tierschutz

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In den vergangenen Jahren sind erschreckend viele Fälle von Missbrauch an Tieren durch Tourismusattraktionen bekannt geworden. Eines der erschreckendsten Beispiele ist sicher der Tigertempel in Thailand, wo Berichte laut wurden, die behaupten, die Tiger würden unter Drogen gesetzt, damit sie ruhig blieben. Ihre Krallen werden ihnen abgeschnitten, sodass sie die Touristen nicht verletzten können. Außerdem wurden 40 tote Tigerjunge in einem Gefrierschrank entdeckt.

Es ist also höchste Zeit etwas dagegen zu unternehmen, wie Tierschutzorganisationen schon lange vertreten. Auch der WWF begrüßt die neuen Maßnahmen von TripAdvisor.

Als die größte Reisewebsite der Welt ist zu hoffen, dass diese neuen Maßnahmen das Publikum und Konkurrenzunternehmen beeinflussen wird. Andere Unternehmen haben bereits aufgehört Tickets für Elefantenreiten zu verkaufen und selbst SeaWorld hat erste Schritte in Richtung Tierschutz gemacht. Er hat ganz den Anschein, als würde sich das Blatt langsam zugunsten der Tiere wenden. Wir wünschen es ihnen!