Geposted 08.12.2016

#Natur #Brasilien

Urlaub für Mutige: Mit der Machete durch den Amazonas

"Der Amazonas wird niemals von Menschen beherrschbar sein" heißt es in einem indianischen Sprichwort - und genau das macht für viele seine Faszination aus. Der wasserreichste Fluss der Erde und der Urwald, der ihn umgibt, sind für zahlreiche Abenteurer und Naturliebhaber ein verlockendes Reiseziel. Den Amazonas-Regenwald besser kennenzulernen lohnt sich auf jeden Fall - umso mehr, da es sich um ein stark bedrohtes Gebiet handelt.

Amazonaswald

© ammit/123RF

Das Amazonasbecken bedeckt fast die Hälfte Südamerikas und umfasst großflächige Regionen in Brasilien, Französisch-Guayana, Suriname, Guyana, Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien. Mit aktuellem Stand nimmt der Regenwald etwa sieben Millionen Quadratkilometer ein.

Ein Fünftel der Waldfläche wurde allein in den letzten 40 Jahren vernichtet, um Platz für Sojaplantagen und landwirtschaftliche Betriebe zu schaffen. Jedes Jahr, so verraten Satellitendaten, werden um die 5.000 Quadratkilometer an Waldflächen gerodet, was eine Katastrophe für die Entwicklung des Klimas und für den Artenschutz bedeutet. Denn der Amazonaswald ist der größte Wasserspeicher der Erde und trägt entscheidend zur Bindung von Treibhausgasen bei. Er beherbergt Schätzungen des WWF zufolge über 40.000 Pflanzen- und 4.720 Tierarten, wobei zahlreiche Gebiete noch unerforscht sind. Außerdem stellt die Zerstörung des Waldes eine große Gefahr für indigene Völker dar, die dadurch aus ihren Lebensgebieten vertrieben werden.

Um der weitläufigen Vernichtung entgegenzuwirken, wurden viele Teile des Regenwaldes unter Naturschutz gestellt. In Brasilien allein gibt es über sechzig Nationalparks, wo man exotische Vögel, Schlangen, Affen und allerlei andere Wildtiere bestaunen kann. Es lohnt sich, die zahlreichen Schätze des Amazonaswaldes kennenzulernen, wobei die meisten Expeditionen von Manaus aus organisiert werden. Dieser wichtige Knotenpunkt ist die Hauptstadt der Region Amazonas und erlebte im späten 19. Jahrhundert einen kurzweiligen Aufschwung mit dem Export von Kautschuk. Von hier aus lässt es sich mit dem Boot über den Rio Negro in den Urwald fahren, der die Stadt von allen Seiten umschließt. Etwa 18 Kilometer weiter bildet der Fluss gemeinsam mit dem Rio Solimões beim "Encontro das Águas", dem "Zusammentreffen der Gewässer", den Amazonas.

Mit der Machete durchs tropische Dickicht

© Michael Treglia/123RF

Einheimische Reiseführer bieten Expeditionen durch den Dschungel an - ein Abenteuer, das man auf keinen Fall ohne professionellen Guide begehen sollte. Zu groß ist die Gefahr, sich im dichten Unterholz zu verlieren. Unerlässlich ist bei den Dschungeltouren eine Machete, denn das Dickicht der herabhängenden Gewächse lässt sich sonst kaum durchdringen. Es schadet auch nicht, körperlich gut in Form zu sein - im weichen Boden versinkt man schnell, was das Vorankommen zusätzlich erschwert. Feste, geschlossene Schuhe mit imprägnierten Strümpfen sind ein Muss - auch, um Insektenstiche und damit verbundene Infektionskrankheiten zu vermeiden.

Im feuchten Tropenklima empfiehlt es sich außerdem, helle, lange Kleidung aus leichtem Baumwollstoff zu tragen. So ist man vor Mücken und Sonnenbrand geschützt, ohne in der Hitze ganz zu zergehen. Um ausreichenden Reiseproviant muss man sich auf der Tour hingegen nicht sorgen: Die Guides kennen sich bestens damit aus, welche Früchte essbar sind, wie man Trinkwasser finden kann und aus welchen Pflanzen man zum Beispiel Heilstoffe gewinnen kann.

Mit ausreichender Vorbereitung steht der Urwald-Expedition also nichts mehr im Weg - für alle Abenteurer, Entdecker und Naturliebhaber mit Sicherheit eine unvergessliche Reise!