Geposted 11.04.2022 (Bearbeitet am 18.05.2022)

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Urlaub in Bayern: 5 unterschätzte Reiseziele

In unserem Urlaub besuchen wir oft die bekanntesten Städte der Welt. Doch es lohnt sich, genauer hinzusehen. Das gilt auch für Reisen innerhalb Deutschlands. Ihr werdet überrascht sein, was für Schätze sich direkt in eurer Nähe befinden! Beispielsweise kennen wir in Bayern Großstädte wie München und Nürnberg, sowie berühmte Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Neuschwanstein bei Füssen, dabei gibt es im Freistaat noch so viel mehr zu sehen. Wir beschränken uns heute auf 5 wunderschöne bayerische Städte, die oft unterschätzt werden, und stellen euch diese näher vor.

1. Passau

1. Passau

Die Donau in Passau bei Sonnenuntergang - © Rudy Balasko/Shutterstock

Eine Reise in die niederbayerische Stadt Passau lohnt sich besonders bei schönem Wetter. Da hier Inn, Ilz und Donau zusammenfließen, erinnert die Dreiflüssestadt an sonnigen Tagen fast ein bisschen an Venedig. Das liegt auch an den verwinkelten Gassen, die durch die malerische Altsstadt führen. Diese liegt auf der Halbinsel zwischen Inn und Donau und wird im Süden von der Wallfahrtskirche Mariahilf und im Norden von der Veste Oberhaus überragt. Besonders Letztere eigenet sich für einen Ausflug: Steigt man den Hang zur Burganlage hinauf, wird man oben mit einem fantastischen Blick über Passau und die umliegende Landschaft belohnt. Im Inneren der Veste informiert das Oberhausmuseum über die Burg und das Mittelalter in Passau.


Wer die Stadt zusätzlich auch vom Wasser aus bewundern will, der kann an der Anlegestelle am Donaukai an Bord gehen. Die Erlebnis- und Stadtrundfahrten finden jeweils von April bis Oktober mehrmals täglich statt. Währenddessen können alle, die lieber festen Boden unter den Füßen haben, bis zur Ortspitze spazieren, wo sich die Flüsse treffen, und anschließend wieder flussaufwärts am Ufer des Inns entlanglaufen. Nach etwa zwanzig Minuten gelangt man so zum ehemaligen St. Nikolakloster, dessen Süd- und Westflügel heute von der Universität Passau genutzt werden. Ein weiteres Bauwerk Passaus, das erwähnt werden muss, ist der Dom St.Stephan. Die Bischofskirche wurde bei einem Stadtbrand im 17. Jahrhundert weitgehend zerstört und so mischen sich heute die erhaltenen gotischen Teile mit dem barocken Neubau italienischer Prägung.


Für Naturfreunde bietet sich besonders eine Wanderung durch die Flusslandschaft der Halser Ilzschleife an. Der Ilzstausee eignet sich perfekt für die Abkühlung danach. Noch sportlicher geht es auf dem Donauradweg zu. Egal, ob ihr ehrgeizig bis Budapest fahrt oder nur den besonders beliebten Abschnitt zwischen Passau und Wien ausprobiert - die Radreise entlang der Flusses ist auf jeden Fall ein besonderes Erlebnis!

2. Memmingen

2. Memmingen

Der Marktplatz in Memmingen - © Sergey Dzyuba/Shutterstock

Die kreisfreie Stadt Memmingen in Oberschwaben besitzt einen eigenen Flughafen, ist aber auch mit dem Zug oder über die Autobahn gut erreichbar. Das Zentrum der Altstadt bildet der mittelalterliche Marktplatz vor dem Memminger Rathaus. Besonders gut lässt sich die pittoreske Innenstadt entlang des Stadtbachs erkunden oder anhand des größten Denkmals Memmingens: Der alten Stadtmauer mit ihren zahlreichen Toren und Türmen. Auf dem Weg kann zum Beispiel die gotische Martinskirche oder die Kirche Unser Frauen mit ihren gut erhaltenen Fresken aus dem 15. Jahrhundert besichtigt werden. Zu den Wahrzeichen Memmingens gehört außerdem das Siebendächerhaus, ein Fachwerkbau mit beeindruckender Dachkonstruktion.


Auch für Kunstliebhaber hat Memmingen einiges zu bieten. Die MEWO Kunsthalle zeigt wechselnde Ausstellungen zur zeitgenössischen Kunst sowie zur Kulturgeschichte, während man im Antonierhaus alles über den Memminger Antoniterorden erfährt und spätgotische Malerei der Künstlerfamilie Strigel bewundern kann. Wer anschließend noch mehr über die ereignisreiche Geschichte Memmingens lernen möchte, besucht am besten das Stadtmuseum im spätbarocken Hermannsbau. Das Beste: Für diese Museen ist der Eintritt seit 2019 frei!


Ihr seid lieber draußen unterwegs? Dann bietet sich der Stadtpark Neue Welt für einen Spaziergang an. Es handelt sich dabei um das ehemalige Landesgartenschaugelände Memmingens, auf dem dank Wasserspielplatz, Skatepark, Basketball- und Beachvolleyballplatz sowie Wakeboardanlage im See mehr als genug Möglichkeiten zum Zeitvertreib zu finden sind. Rund um die direkt am Iller gelegene Stadt gibt es außerdem zahlreiche Wanderwege entlang des Flussufers und durch die Wälder der Gegend. Wenn sich danach der Hunger meldet, ist die Freude über Gerichte der schwäbischen Küche wie Allgäuer Kässpatzen umso größer!

3. Kulmbach

3. Kulmbach

Die Kulmbacher Plassenburg - © Pusteflower9024/Shutterstock

Hoch über der oberfränkischen Universitätsstadt thront die Plassenburg, das Wahrzeichen Kulmbachs aus der Renaissance. Auf der imposanten Burganlage hat man einen hervorragenden Ausblick und die Möglichkeit gleich vier Museen zu besichtigen: Das Landschaftsmuseum Obermain, das deutsche Zinnfigurenmuseum, das Armeemuseum Friedrich der Große und das Museum Hohenzollern, welches durch die ehemaligen Gemächer der Marktgrafen führt. Nur 10 Minuten zu Fuß entfernt befindet sich die Petrikirche, eine stattliche gotische Hallenkirche mit besonderer Turmuhr.


Auch die Altstadt Kulmbachs beherbergt zahlreiche historisch interessante Gebäude. Besonders über die Tore und Türme der mittelalterlichen Stadtmauer gibt es viel zu erfahren. Im Zentrum liegt der charmante Marktplatz, ein beliebter Treffpunkt mit dem Luitpoldbrunnen, wunderschönen Häusern und dem Kulmbacher Rathaus mit Rokokofassade. Neben Führungen und Spazierwegen durch die Stadt gibt es auch Touren für Wanderfreunde durch das Umland. Als Ziel bietet sich beispielsweise der Mainursprung an, bei dem sich roter und weißer Main vereinen. Von dort aus ist es auch nicht weit bis zum See Mainaue, beliebt zum Baden im Sommer.


Nicht entgehen lassen sollte man sich außerdem die kulinarischen Köstlichkeiten. Fast immer und überall zu kaufen gibt es die Kulmbacher Bratwurst. Sie ist fein, lang und hat einen vergleichsweise hohen Kalbfleischanteil. Dazu wird gerne ein Bier der acht verschiedenen Brauereien des Kulmbacher Lands getrunken. Schließlich befinden wir uns hier in der heimlichen Hauptstadt des Bieres! Der Geschichte des Getränks wird im Bayerischen Brauereimuseum auf den Grund gegangen, das sich zusammen mit dem Gewürzmuseum sowie dem Bäckereimuseum im Kulmbacher Mönchshof befindet.

4. Berchtesgaden

4. Berchtesgaden

Ausblick auf Berchtesgaden und den Watzmann - © canadastock/Shutterstock

Wenn ihr gerne in der Natur unterwegs seid, ist die oberbayerische Kleinstadt Berchtesgaden das ideale Urlaubsziel für euch, denn sie stellt einen perfekten Ausgangspunkt für Wanderungen, Kletter- und Radtouren dar. Aber keine Angst, es muss nicht gleich die Watzmanntour für erfahrene Bergsteiger sein! Rund um die Bilderbuchlandschaft im Gebirge kommt jeder auf seine Kosten.


Im Nationalpark Berchtesgaden ermöglichen beeindruckende Wasserfälle und glasklare Bergseen sowie Berglandschaften mit schroffen Gipfeln und tiefen Schluchten das höchste Wanderglück. Hier werden Touren sowohl für Erwachsene als auch für Kinder angeboten - oder man macht sich auf eigene Faust auf den Weg. Zur Vor- oder Nachbereitung des Abenteuers bietet das Haus der Berge, Bildungszentrum des Nationalparks Berchtesgaden, vielfältige Möglichkeiten. Hier gibt es wechselnde und interaktive Ausstellungen rund um das Schutzgebiet in den Alpen. Beliebt im Nationalpark ist der Königssee, der von Berchtesgaden aus in ein paar Minuten mit dem Bus oder Auto erreicht werden kann. Das atemberaubende Panorama bestaunt man am besten während einer Schifffahrt.


Wem das Wasser des Königssees zu kalt ist, der ist sicher begeistert von der Watzmann Therme. Dort ist Badespaß oder Wellness und Entspannung für Groß und Klein geboten! Für die ganze Familie geeignet sind auch die Führungen durch das Salzbergwerk, die besonders mit den langen Holzrutschen im Inneren des Berges sowie mit einer Fahrt über den unterirdischen Salzsee begeistern. Ein weiteres Highlight Berchtesgadens ist das von verschiedenen Stilepochen geprägte Königliche Schloss, das noch heute als Wohnschloss der Wittelsbacher dient. Zudem befindet sich im Inneren des früheren Jagdschlosses eine Kunst- sowie eine Rehsammlung und in den Sommermonaten kann man auch den kleinen Rosengarten des Schlosses besichtigen. Doch selbst im Winter wird einem in Berchtesgaden nicht langweilig, denn es gibt sechs verschiedene Skigebiete in der Nähe!

5. Donaustauf

5. Donaustauf

Die Walhalla in Donaustauf - © guentermanaus/Shutterstock

Zum Schluss kehren wir noch einmal ans Ufer der Donau zurück, doch diesmal weiter nördlich: In die Oberpfalz nach Donaustauf. Bekannt ist hier die Walhalla, eine Ruhm- und Ehrenhalle, die der bayerische König Ludwig I. in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichten ließ. Er beauftragte dafür Leo von Klenze, einen der bedeutendsten Architekten des Klassizismus, der sich für seinen Entwurf am Parthenon der Athener Akropolis orientierte. Steht man auf den Treppen vor dem mächtigen Bauwerk hat man eine herrliche Aussicht auf das Donautal, während im Inneren des mit kostbarem Marmor verkleideten Tempels eine Zusammenstellung von Büsten berühmter Wissenschaftler und Künstler auf einen wartet.


Wenden wir uns von der Walhalla weiter nach Westen, passieren wir zunächst die Wallfahrtskirche St. Salvator, in der bei Renovierungsarbeiten Wandmalereien eines italienischen Künstlers aus der Frührenaissance entdeckt wurden. Nur ein paar Meter entfernt befindet sich der Chinesische Turm des Fürstengartens Donaustauf, erbaut im Jahr 1842 von Fürst Karl Alexander von Thurn und Taxis. Er ist heute nur bei Veranstaltungen geöffnet, doch auch von außen lassen sich die vielen bunten Details bewundern. Von hier aus gelangen wir nach einem kurzen Fußmarsch (oder mit dem Auto) zur Burgruine Donaustauf. Von der Ruine aus, die tagsüber zugänglich ist, bietet sich ein weiter Blick auf die Walhalla und die umliegende Landschaft.


Ideal für einen Ausflug in die Natur ist der Fürstliche Thiergarten zu Regensburg. Hier kann bei einer Wanderung, einem Spaziergang oder einer Fahrradtour einiges entdeckt werden: Zwischen Wäldern, Wiesen und Bächen zeugen Forsthäuser und Jagdhütten von der Nutzung als fürstlicher Jagdwald. Wer danach doch wieder Lust auf eine Großstadt bekommt, der muss sich keine Sorgen machen: Regensburg ist nicht einmal zehn Kilometer entfernt - man kann sogar mit dem Schiff auf der Donau bis in die Innenstadt fahren.