Geposted 13.08.2016

#Kultur #Indien

Varanasi - Die HEILIGE STADT DES STERBENS

Alptraum und SEGEN zugleich - Für Hindus ist sie die heiligste Stadt Indiens. Sie kommen nach Varanasi, um zu sterben. Aber so wunderschön die Stadt am Ganges ist, so erschreckend ist sie zu gleicher Zeit.

Varanasi am Ganges

© Nilanjan Bhattacharya/123RF

Am linken Ufer des Ganges liegt die berühmte Stadt Varanasi. Für Hindus ist es der wichtigste Ort der Welt, weil hier der Lohn der Unsterblichkeit auf sie wartet. Denn hier können sie endlich die heilige Weihe des Flusses empfangen. Es heißt, wer in dem heiligen Fluss badet, wäscht sich von Sünden rein und entkommt der Schleife der ewigen Wiedergeburt. Demnach erreichen die Gläubigen nach ihrem Bad das ewige Leben und Moksha, die Befreiung ins Paradies.

Tempel und Ashrams am Ufer des Ganges

© milosk/123RF

Das Stadtbild ist von breiten Flussbögen und am Ufer gereihten Tempeln und Ashrams, klösterliche Meditationszentren, geprägt. Sie können sich hier leicht von den bunten Farben, dem Tempo und der mystischen Energie der Stadt verzaubern lassen. Varanasi liegt im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh und hat eine spannende Geschichte, die mehr als 2500 Jahre zurückgeht. Damit ist sie einer der ältesten Städte und auch unter den Namen Benares und Kashi bekannt.

Erreichen können Sie die Stadt vom Lal Bahadur Shastri Flughafen mit dem Shiv Ganga Express. Vom Hauptbahnhof kommen Sie am besten mit einer Rikscha in das Zentrum. Generell kommen Sie mit diesem Transportmittel in der Stadt am besten von einem Ort zum anderen. Auf den zahlreiche Märkten und Basaren gibt es herrliche Erinnerungsstücke und traditionelle Seidenweberein. Die Stadt Varanasi ist das Zentrum für diese alte Kunst.

Über der Stadt Varanasi

© Olena Serditova/123RF

Die Hindus bringen auch ihre verstorbenen Angehörigen her, um sie hier zu beerdigen. Das Ritual dieser letzten Weihe ist immer gleich. Der Leichnam wird verbrannt und anschließend wird seine Asche in den heiligen Ganges geworfen. Nur Priester und verstorbene Kinder werden nach dem hinduistischen Glauben nicht verbrannt. Ihre Leichen werden einfach so in den Fluss geworfen! Durch ein Gewicht, sollen die Leichen auf den Grund des heiligen Flusses sinken.

Abends gibt es ein Fest, bei dem heilige Zeremonien abgehalten werden. Hier können Sie spektakuläre Feuershows betrachten und traditionellen Gesängen und Musik beiwohnen. Das absolute Highlight ist es, dieses Fest zu Ehren der Götter aus einem Boot auf dem Ganges zu betrachten. Die Lichter sind atemberaubend.

Varanasi bei Nacht

© szefei/123RF

Die heilige Stadt Shivas, einer der hinduistischen Hauptgottheiten, hat aber auch ihre Schattenseiten. Reiseberichte von vollen, verdreckten Straßen, sich krümmenden und teilweise verstümmelten Bettlern trüben das Bild der heiligen Stadt. Einige sprechen sogar vom "Alptraum am Ganges" und berichten von im Wasser treibenden Leichen!

In einem Tempel geschnitzte Details hinduistischer Gottheiten

© asafeliason/123RF

Eigene Erfahrungen machen

Dass der Ganges ein sehr stark verschmutzter Fluss ist, ist allgemein bekannt. Trotzdem hält es Einheimische, wie auch Touristen nicht von der rituellen Waschung im heiligen Ganges ab. Neben den vielen Horrorgeschichten über die Stadt, gibt es auch zahlreiche Menschen, die sie zwar als anstrengend, aber dennoch als magisch beschreiben und davon berichten, wie sehr sie die Stadt bei ihrer Abwesenheit vermissen. Nicht zu vergessen die unzählbaren Geistlichen, die täglich nach Varanasi pilgern.