Geposted 05.09.2014

#Transport #Ukraine

Verschwörungen um Flug MH17 werden immer größer

Die Niederlande haben in den internationalen Ermittlungen zum Flugzeugabsturz am 17. Juli 2014 die Führungsrolle übernommen, nun wächst der Druck. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf letzte Woche in einem Zeitungsinterview zahlreiche Fragen auf, die unter anderem die fehlenden Mitschriften des Funkkontakts zwischen Pilot und Luftüberwachung und ein ukrainisches Militärflugzeug betreffen, das sich kurz vor dem Absturz in unmittelbarer Nähe von MH17 befand. Vor allem von den Niederlanden forderte er Antworten, was sämtliche Verschwörungstheorien weiter anheizte. Die Veröffentlichung des Zwischenberichts wurde nun für Dienstag, den 09. September 2014, angekündigt.

Rätsel um MH17

Was hat wirklich zum Absturz des Flugs MH17 geführt? Viele Fragen sind noch offen, die Ermittlungen dauern an. - © EASYVOYAGE

Die Niederlande haben in den internationalen Ermittlungen zum Flugzeugabsturz am 17. Juli 2014 die Führungsrolle übernommen, nun wächst der Druck. Russlands Außenminister Sergej Lawrow warf letzte Woche in einem Zeitungsinterview zahlreiche Fragen auf, die unter anderem die fehlenden Mitschriften des Funkkontakts zwischen Pilot und Luftüberwachung und ein ukrainisches Militärflugzeug betreffen, das sich kurz vor dem Absturz in unmittelbarer Nähe von MH17 befand. Vor allem von den Niederlanden forderte er Antworten, was sämtliche Verschwörungstheorien weiter anheizte. Die Veröffentlichung des Zwischenberichts wurde nun für Dienstag, den 09. September 2014, angekündigt.

Ausführliche Stellungnahme schon vor Interview veröffentlicht

Das Bizarre ist, dass es längst ausführliche Antworten vonseiten der Niederlande gegeben hat - und zwar bereits einige Tage vor Lawrows Interview. Das Dutch Safety Board (DSB), die niederländische Untersuchungsbehörde für Katastrophen, hatte eine umfangreiche Stellungnahme veröffentlicht, in der sie unter anderem die Verzögerung erklärt. Das sollte eigentlich viele Stimmen dämpfen, die in den letzten Wochen behauptet haben, der ganze Fall würde als Triebwerkschaden abgehakt werden. Dass es nämlich genau das nicht war, ist einer der Gründe für die langen Ermittlungen: Die Maschine mit 298 Passagieren an Bord wurde vermutlich von einer Rakete abgeschossen, was in der Luftfahrt eine Ausnahmesituation ist und für die es eben auch besondere Regelungen gibt.

Separatisten behinderten Ermittlungen gravierend

Außer dieser grundlegenden Tatsache gibt es noch eine ganze Reihe von anderen Umständen, die die Ermittlungen erschweren. Das Abriegeln des Unfallorts durch ukrainische Separatisten hatte zur Folge, dass die Mitarbeiter vom DSB und zahlreiche andere Beteiligte in der Kürze der Zeit nur einen Bruchteil des Geländes untersuchen konnten. Neben der Erklärung der Verzögerungen beantwortet das DSB auch das Rätsel um die fehlenden Funkmitschriften. Das Abkommen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) mit 191 Staaten besagt, dass nur für den Absturz relevante Informationen veröffentlicht werden dürfen. Da das aber noch nicht eingehend geprüft werden konnte, würde die bloße Veröffentlichung einen Bruch des internationalen Abkommens bedeuten. In Anbetracht der komplexen und heiklen Umstände kann man also eigentlich nicht von einer unverständlich langen, hinausgezögerten Ermittlungszeit sprechen.

Quelle: n-tv