VIDEO: Die norwegische Trollkirche und ihre märchenhaften Grotten

Die Trollkyrkja (dt. Trollkirche) liegt 480 Meter über dem Meeresspiegel auf dem Tverrfjell, dem höchsten Berg des Dovregebirges in Norwegen. Sie besitzt drei Kalksteingrotten, deren Wände teilweise aus Naturmamor bestehen. Die Grotten wurden von fließendem Wasser geschaffen und Wanderer sollten sich auf viele sehr niedrige Gänge einstellen. Die Kombination aus marmorierten Wänden und der bizarr wirkenden Beleuchtung, die durch eindringendes Tageslicht entsteht, verleiht der Trollkirche einen einmaligen Glanz.

Vom Eingang zur ersten Höhle führt ein kleiner stockdunkler Weg zu einem Wasserfall. Dabei müssen die Wanderer mit Wasser aus dem Untergrund und aus diversen Spalten oder Kanälen rechnen und sich auf ein paar Kletterpartien einstellen. Außerdem durchqueren die Abenteuerlustigen sehr hohe turmartige Räume. Doch wenn man das Klettern und Tasten durch völlige Dunkelheit überstanden hat, wird man mit einem unbezahlbaren Ausblick bezahlt: Ein 14 Meter hoher Wasserfall, der einen kleinen See bildet und das Tageslicht auf einmalige Weise reflektiert. Zwar ist man vor Nässe keineswegs geschützt, doch das macht den Wanderern nach ihrer Höhlenwanderung nichts mehr aus.

Die zweite Höhle liegt etwa 15 Höhenmeter über der ersten. Vom Eingang der ersten Höhle führt ein mit Seilen gesicherter Weg steil nach oben. Nach einigen Metern werden die Wanderer zu einer Metallleiter geführt, über die sie direkt an den höchsten Punkt des ersten Wasserfalls gelangen. Weiter geht es an einem Bach entlang zu einer zweiten Grotte aus weißem Marmor. Hier gibt es keinen kleineren Wasserfall, der aber mindestens genauso sehenswert ist wie der vorherige. Auch hier können die Wanderer wunderschöne Farbschattierungen von türkis bis orange bestaunen und mit etwas Fantasie fühlt man sich wie in der Halle eines Bergkönigs.

Die dritte Höhle befindet sich nochmals weiter oben als die zweite Höhle. Sowohl der Eingang als auch die Höhle sind sehr eng und Teile davon sind erst vor wenigen Jahren eingestürzt. Obwohl es hier keinen Wasserfall zu sehen gibt, lohnt sie sich für alle, die das Abenteuer lieben, denn auch sie sollte man ohne Taschenlampe nicht betreten.
Der Startpunkt der Höhlenwanderung ist der ausgeschilderte Parkplatz an der Straße 64. Von da aus sind es noch vier Kilometer bis zur Trollkirche, hin- und zurück beträgt die Gehzeit also circa 2-3 Stunden. Wer noch weiter wandern möchte, dem ist die Bergformation hinter der Trollkirche zu empfehlen. Diese ist vor allem aufgrund ihrer vielen Zacken und Spitzen sehr imposant. Doch egal ob "nur" Höhlenwanderung oder längere Tageswanderung, wasserdichte Wanderstiefel und Taschenlampe sind auf jeden Fall zu empfehlen!

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