Für die meisten Deutschen ist ein geschmückter Tannenbaum der symbolische Mittelpunkt des Weihnachtsfestes. Jedes Jahr vor Heiligabend ist es Tradition, einen Weihnachtsbaum aufzustellen und ihn festlich zu schmücken. Weihnachskugeln, Engel, Lametta und Glitzer dürfen nicht fehlen. Natürlich ist der Weihnachtsstern an der Baumspitze Pflicht. Heiligabend versammelt sich die ganze Familie um den Baum und packt die zuvor dort hingestellten Geschenke aus. Doch woher kommt der Brauch des Aufstellens eines Christbaums genau?
Der Ursprung des Weihnachtsbaumes liegt in heidnischen Bräuchen
Seinen Ursprung hat der Weihnachtsbaum im heidnischen Brauchtum. Schon im Mittelalter verzierten die Menschen Haus und Hof mit den immergrünen Zweigen von Tanne, Mistel und Wacholder. Im späten 16. Jahrhundert fing man im Elsass damit an, den Weihnachtsbaum mit Süßigkeiten zu schmücken. Mit Kerzen wurden die Christbäume erst im 18. Jahrhundert dekoriert. Im 19. Jahrhundert schließlich wurde der geschmückte Weihnachtsbaum immer populärer, erst in den Städten, dann auch auf dem Lande. So wurde der Weihnachtsbum allmählich zur festen Requisite beim alljährlichen Fest der Liebe.
Spätestens mit der Säkularisierung des Bürgertums erlebte das Weihnachtsfest dann einen regelrechten Boom: Für christliche und jüdische Familien wurde der Weihnachtsbaum zunehmend zum Ersatz für religiöse Inhalte. Der Brauch breitet sich zunächst in protestantischen Regionen aus, während das Aufstellen des Christbaums in katholischen Kirchen erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts erlaubt wurde. Papst Johannes Paul II. führte das Brauchtum schließlich im Jahr 1982 im Vatikan ein. Zu dieser Zeit wurde der erste Weihnachtsbaum auf dem Petersplatz in Rom aufgestellt.
Mittlerweile ist der Christbaum nicht mehr vom Weihnachtsabend wegzudenken. Auch in diesem Jahr werden wieder Millionen von Christbäume den Weg in ein Wohnzimmer finden und die Herzen von Groß und Klein erwärmen.
