Geposted 04.12.2017

#Politik #Türkei

Kann der Nikolaus den türkischen Tourismus retten?

Er ist der berühmteste Heilige des Christentums - Nikolaus. Jedes Jahr am 6. Dezember feiern wir ihm zu Ehren ein Fest. Jetzt soll er auch für den türkischen Tourismus ein Segen werden.

Der Nikolaus, welchem wir jedes Jahr am 6. Dezember gedenken, kommt nämlich aus Myra die Stadt heißt heute Demre und liegt an der türkischen Rivera. Noch vor einigen Jahren strömten zahlreiche Reisende in das kleine Örtchen, Pilger vor allem aus Griechenland und Russland kamen jeden Winter dorthin. Doch die goldenen Zeiten sind vorbei. Allerdings nicht wenn es nach einigen türkischen Archäologen geht, denn diese behaupten die Gebeine des Heiligen entdeckt zu haben. Direkt unter der kleinen Kapelle, welche in Demre steht sollen sie liegen. Seltsam, dasselbe behauptet doch schon die apulische Stadt Bari. Im 11. Jahrhundert nämlich sollen italienische Seefahrer die sterblichen Überreste des Nikolaus geraubt haben und nach Bari gebracht haben.

Wo liegt nun der Nikolaus vergraben?

© jorisvo/123RF

Die idyllische türkische Riviera

© BARKIN BULBUL/123RF

Ob der Nikolaus nun tatsächlich unter der Kapelle liegt oder sich im italienischen Bari befindet, bleibt zu hinterfragen. Jedenfalls ist die berühmte Person ein gefundene Attraktion für die lädierte türkische Tourismuswirtschaft.

Des Weiteren wirbt das archäologische Museum in Antalya schon seit längerem, dass hier ein Teil der Knochen ausgestellt sind, welche man 1920 zufällig gefunden hatte. Was stimmt nun also? Fest steht, dass bisher noch nicht bestätigt wurde, dass es sich bei den angeblich gefunden Knochen unter der türkischen Kapelle um den Nikolaus handelt. Vielleicht handelt es sich bei den Behauptungen der Archäologen auch nur um einen Bluff, um Demre und die Region wieder als Pilgerstädte für Christen attraktiv zu machen. Vor allem die orthodoxen Christen möchte man erreichen, da bei ihnen der Nikolauskult noch wichtiger ist.

Die aktuelle Lage könnte für den türkischen Tourismus nicht schlechter sein. Krieg in Syrien, Konflikte mit den Kurden, Terroranschläge und die zahlreichen Entgleisungen des Präsidenten. Der Mehrheit der Deutschen, also 73%, ist das zu viel, sodass sie nicht mehr in das Land einreisen möchten. Eine echte Zwickmühle für die Hotel- und Restaurantbesitzer vor Ort, immerhin leben sie oftmals vom Tourismus und sind genauso über die politische Lage erschüttert, wie die Europäer. Nun aber soll eine berühmte Person dem türkischem Tourismus einen neuen Ansturm garantieren - der Nikolaus.

Andere Artikel vorgeschlagen vom Autor