Wild Girls: Exotisch ist nicht gleich erotisch

Nach der Realityshow "Ich bin ein Star - holt mich hier raus!" greift der Sender RTL noch weiter in die Trickkiste. Mit "Wild Girls - auf High Heels durch Afrika" ist der Gipfel der Geschmacklosigkeit nun hoffentlich erreicht. Hier darf man verzweifelten und in die Jahre gekommenen, weiblichen C-Promis dabei zusehen, wie sie mit ihren Stöckelschuhen, knappen Röckchen und den obligatorischen Silikonbrüsten durch die Wüste Namibias stolpern. Dem Vorbild des Dschungel Camps getreu, müssen sich die Damen in skurrilen Wüsten-Wettkämpfen messen, um am Ende eine Trophäe, den "goldenen High Heel", in Händen zu halten.

Namibia - oder der letzte Versuch

Der im Volksmund als primitiv geltende Himba-Stamm, ein ärmliches Hirtenvolk im Norden Namibias, bietet die Kulisse für das Schauspiel der Botox-Damen. Selbstverständlich haben sich die Produzenten bereits rechtfertigen müssen, wie mit der Situation der Himba umzugehen sei. Doch Informationen zu politische und historische Angelegenheiten passten nun mal nicht in das Konzept von RTL. Die Sendung "Wild Girls" sei vordergründig eine Unterhaltungssendung. Der hier gezeigte, primitive Zickenkrieg kann als letzter, kläglicher Versuch gelten, zurück ins Rampenlicht zu gelangen. Traurig, aber wahr: Auch die Konkurrenz von ProSieben will sich dieses Format nicht entgehen lassen und startet im August die Realityshow "Queens auf Safari".

Quelle: Süddeutsche.