Tamanrasset

Wer sie kennt nennt sie ganz einfach Tam. Diese eine Silbe drückt die ganze Sanftmut dieser in der Unendlichkeit der goldenen algerischen Sahara verlorenen Stadt aus. Und die Besucher, die wieder kommen sind erstaunt: Tamanrasset ist nicht mehr das kleine Örtchen von einst, ?von 20 Feuern belebt?, wie es zu Beginn des Jahrhunderts Bruder Charles de Foucault beschrieb. Die 70 000 Einwohner zählende Stadt hat sich zum Wohle ihrer Bürger mit Bewässerungsanlagen den kargen Hoggar weit über die frühere Oase hinaus abgetrotzt. Sie ist die erste städtische Siedlung von der nigerianischen Grenze aus und gleichzeitig die Verwaltungshauptstadt der Region. Als Militärstützpunkt wohnen hier viele Funktionäre und die zentralen Viertel sind mit Garnisonen gefüllt.

Für Reisende ist Tam zunächst der Zugang zum Tassili im Hoggar und Ausgangspunkt für Exkursionen in Richtung Assekrem. Die Stadt ist zwei Tage Aufenthalt wert. Lassen Sie sich vom altmodischen Charme dieses Ambientes in den Straßen verzaubern. Tam ist Schlupfwinkel der Hitzit, ?die die Mauern festhalten?, ein Ausdruck für Müßiggänger.

Man kann in einem halben Tag die Einsiedelei von Bruder Charles de Foucauld und ?die Fregatte?, das nüchterne und einmalige Kloster des Ordens ?Petits frères de Jésus?, besuchen. Einen weiteren halben Tag kann man auf dem malischen Markt und der Hauptstraße, die zum Kunsthandwerksmarkt führt, verbringen. Unbedingt sollte man das Naturkundemuseum besichtigen. Hier warten lächelnde Führer und ausgestopfte Säugetiere auf Sie. An Unterkünften bietet Tam das absolute Minimum. Trotz seiner drei Sterne bietet das einzige Hotel der Stadt, das Tahat 3* nicht viel mehr als die zahlreichen harten Lager der Stadt. Gemeinschaftsdusche und Matratzen auf dem Boden. Eine hervorragende Vorbereitung auf ein Biwak in der Wüste, das von den Touareg-Führern so schön ?Hotel der tausend Sterne? genannt wird.