Kultur Eritrea

Zu Beginn des 1. christlichen Reichs gründen Einwanderer aus Yemen ihr Königreich rund um Aksoum, im Norden von Äthiopien. Dieses, ab dem 5. Jahrhundert christliche Königreich, erstreckt sich bis zum roten Meer.
Im 7. Jahrhundert setzt sich der Islam durch und die Aksoumiten müssen sich mit den Hochebenen begnügen, auf denen sie sich bei ihrer Ankunft niedergelassen hatten.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts hat Eritrea dieselbe Geschichte wie Äthiopien. Dann ergreifen die italienischen Kolonisatoren Besitz eines Stückes äthiopischen Landes, das sie ?Eritrea? (das rote) nennen.
Ende des 19. Jahrhunderts herrschen die Christen erneut auf den Hochebenen vor, während die Muslime in den umliegenden Ebenen walten. In Eritrea sind die Muslime zu 45 % vertreten, der Rest sind Christen. Die Christen sind zweigeteilt: die Tigrer (Eritreer und ein Teil der Äthiopier) und die Amahars (in Äthiopien). Letztere sind Christen, die auch noch heute an der Macht sind.
Zur selben Zeit erhalten die ehemaligen europäischen Kolonien nach und nach ihre Unabhängigkeit wieder. Äthiopien glaubte, Eritrea zurückgewinnen zu können, jedoch kämpften die Tigreer um ihre Unabhängigkeit, da sie zwischen den italienischen Kolonisten und Äthiopien hin- und hergezogen wurden.
1939. Die Modernität der wirtschaftlichen Infrastrukturen, jedoch auch die Erziehung und Alphabetisierung, die von den Italienern vorgenommen wurden, verliehen Eritrea eine Stärke.
1947. Italien verzichtet auf seine Besitzrechte Eritreas.
Die Großmächte streiten um seinen Fall: Teilen, Unabhängigkeit, unter Staatsaufsicht?
1950. Resolution 390. Die Hauptversammlung der Vereinten Nationen entscheidet über das Schicksal von Eritrea: Angliederung an Äthiopien im Rahmen einer föderalen Vereinigung. Das eritreische Volk existiert daher als Kultur, ist jedoch nicht unabhängig. Seine Institutionen, Verwaltungen und Traditionen bestehen fort und diese Resolution setzt deren Einhaltung voraus.
In der Praxis übernimmt Äthiopien die Überhand: Abschaffung der eritreischen Fahne, äthiopisches Strafgesetz auf dem Staatsgebiet, ethiopische Sprache (Amharisch) in der Öffentlichkeit und im Unterrichtswesen.
1954 und 1956. Eritrea wendet sich an die UNO, jedoch ohne Erfolg.
1962. Eritrea wird offiziell zur 14. Provinz von Äthiopien, das somit einen zweiten Zugang zum Meer wiedergewinnt.
Von 1962 bis 1993: Bürgerkrieg. Die äthiopischen Muslime werden im Namen des Panarabismus (Befreiungsfront von Eritrea) von Ägypten und vom Sudan unterstützt. 1970 übernimmt eine Gruppe weltlicher Protestanten (EPLF) die Führung des Kampfes, indem Sie Christen anheuerten. Alle kämpfen für das selbe Ziel, die Unabhängigkeit von Eritrea, aber auch, um den Anderen zu kontrollieren. 1980 wird die EPLF alleiniger Herrscher. Dieser Kampf im Namen des Islam gegen eine christliche Regierung wird von Christen geführt.
1991. Die EPLF stürzt die äthiopische Regierung mit Hilfe der Ethiopian People's Revolutionary Democratic Front EPRDF (die sich ebenso der Zentralmacht gegenüber stellt), indem sie die beiden größten äthiopischen Häfen besetzt (Assab und Massoua). Meles Zenawi, Chef der tigerischen Rebellen übernimmt die Macht.
1993. Die Unabhängigkeit von Eritrea wird ausgesprochen. Issaïas Afeworki, Kampfgefährte von Zenawi, ist an der Spitze.
1994. Die neun Hauptnationalitäten von Äthiopien haben das Recht auf ihre kulturelle Identität, so jedenfalls lautet die neue Verfassung.
1998. Die Streitigkeiten und der Krieg werden wieder aufgenommen. Die Muslime akzeptieren die Zentralmacht nur schwer. Zenawi und Afewerki behaupten, es ginge um einen Grenzstreit. In Wirklichkeit geht es aber um den Zugang zum Meer. Die Steuern von Äthiopien, um zum eritreischen Hafen oder zum Hafen von Dschibuti zu kommen sind zu teuer und schließen das Land ein, weil es dadurch keinen wirtschaftlichen Aufschwung mehr erleben kann. Eritrea jedoch setzt seine wirtschaftliche Entwicklung fort, die durch internationale Hilfe gefördert wird.
2000. Unterzeichnung eines Waffenstillstands. Vorgesehene Stationierung einer Beobachtungsmission zur Erhaltung des Friedens auf einer Parzelle von 25 km auf eritreischem Staatsgebiet.

01. Januar: Neujahrstag.
07. Januar: Koptisches Fest - Fest des Schafes - Orthodoxes Dreikönigsfest.
08. März: Tag der Frau.
April: Ostern.
01. Mai: Maifeiertag.
24. Mai: Unabhängigkeitstag.
20. Juni: Tag der Märtyrer.
01. September: Beginn des bewaffneten Kampfes.
11. September: Äthiopischer Neujahrstag.
27. September: Maskalfest - Kreuzerhöhung.
25. Dezember: Weihnachten.
31. Dezember: Fest des Schafes.