Die gesamte Stadt gleicht einem riesigen Freiluftmuseum!
Carcassonne kann auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurückblicken, in der Römer, Wisigoten, Sarazener und Kreuzfahrer deutliche Spuren hinterlassen haben.
Die eigentliche Geschichte der Stadt beginnt um das 3. Jahrhundert nach Christus, als die Römer aus der einstigen gallischen Siedlung eine Stadt errichteten und diese mit einem Wall schützten.
Die strategische und vor allem geografische Lage von Carcassonne führt dazu, dass die Verteidigungsanlagen im 12. Jh. u. a. durch den Bau der Burg durch die Vicomte von Trencavel ausgebaut und verstärkt wurden.
Zur gleichen Zeit (d. h. zwischen 1089 und 1209) erlebt Carcassonne eine Blütezeit und die Katharerbewegung gewinnt immer mehr an Einfluss. Der Beginn des 13. Jahrhundert bedeutete sowohl das Ende der Trencavel - Dynastie als auch das Ende des Katharismus: Während der Kreuzzüge gegen die Albigenser wird die Stadt von Simon de Montfort zunächst besetzt und anschließend eingenommen.
Als eine der Hochburgen königlicher Macht wird Carcassonne mit neuen Festungsanlagen ausgestattet (zwei über fast 3 Kilometer verlaufende und jeweils mit 26 Türmen versehene Wälle), über die man die Grenze zwischen Frankreich und Spanien bewachte.
In dieser Zeit entstanden auch die Oberstadt und die Unterstadt auf dem linken Aude-Ufer, deren schachbrettartiger Grundriss auch heute noch zu sehen ist.
Durch den Pyrenäen-Frieden verlor Carcassonne weitgehend seine strategische Bedeutung und die Verteidigungseinrichtungen wurden dem Verfall preisgegeben.
Das Glück, dass wir heute durch die größte noch erhaltene Festungsstadt Europas schlendern können, verdanken wir vor allem dem leidenschaftlichen Interesse eines Mannes für mittelalterliche Verteidigungseinrichtungen.
Auf Veranlassung der Einwohner Carcassonnes und der frz. Denkmalschutzbehörde wird die Restaurierung der Stadt Eugène Viollet-le-Duc, einem kompetenten Fachmann, anvertraut. Im Zuge umfangreicher Sanierungsarbeiten gelang es ihm, der Stadt den Glanz und Charme vergangener Zeiten wieder zurückzugeben, so dass sie mittlerweile sogar in die Liste der Weltkulturgüter der UNESCO aufgenommen wurde.