Das Château de Puilaurens ragt hoch auf einer 697 m hohen Felsspitze empor und überrascht durch eine erstaunlich gut erhaltene Baustruktur.
Dieses Vorzeigemodell der mittelalterlichen Verteidigungsarchitektur verfügt über zahlreiche intakte Strukturen, wie den Burgeingang, dem eine Schikane aus mehreren aufeinander folgenden parallelen Mauern vorgelagert ist, Defensivwälle aus dem beginnenden 17. Jahrhundert und einen Bergfried, der stolz über dem Innenhof ragt.
Der Grund dieses außergewöhnlich guten Zustandes für eine Katharerburg ist die relativ unbedeutende Rolle, die sie während der Albigenserkreuzzüge spielte. Diese Burg diente zu dieser Zeit als Versteck für bestimmte Katharer, sie besaß jedoch keine besondere strategische Bedeutung.
Im Gegensatz zu anderen Zitadellen kann nicht genau bestimmt werden, zu welchem Zeitpunkt das Château de Puilaurens den Kreuzfahrern in die Hände fiel. Einige behaupten, es handle sich um die letzte "katharische Zitadelle", aber der Historiker Michel Roquebert ist er Meinung, dass Puilaurens zweifellos zur selben Zeit wie Quéribus, d.h. um 1255, in die Hände der Angreifer fiel.
Nach der Kapitulation wurde Puilaurens gemeinsam mit fünf weiteren königlichen Burgen Teil der Verteidigungslinie zu Aragon und Spanien (und somit zu einem der fünf Söhne von Carcassonne).
Nach dem Vertrag der Pyrenäen, der 1659 unterzeichnet wurde, verlor die Burg ihre strategische Bedeutung und wurde dem Verfall überlassen.