Die Ausnahme bestätigt die Regel - das Château de Villerouge wurde nicht auf einem Bergkamm oder einer Felsspitze errichtet, sondern befindet sich im Zentrum des Dorfes Villerouge, das zu den schönsten der Region Corbières gehört.
Die Burg, die erstmals um 1110 erwähnt wurde, sowie die umliegenden Dörfer, gehörten von 1110 bis 1789 zum Erzbistum von Narbonne und zeigen eine typisch mittelalterliche Defensivstruktur.
Trotz der imposanten Bauweise scheint die Burg keine entscheidende Rolle im Albigenserkreuzzug gespielt zu haben, sie bleibt trotzdem eines der Symbole aus dieser Zeit.
Aus historischer Sicht ist das Château de Villerouge eng mit der Bewegung der Katharer verbunden, zwar nicht aktiv, aber als Schauplatz für das Ende des letzten bekannten "Perfecti"-Katharer. Im Jahre 1321, nachdem er verraten, verurteilt und seinem irdischen Herrscher, dem Erzbischof von Narbonne Bernard de Farges ausgeliefert worden war, wurde Guilhem Belibaste, einer der letzten "Perfecti"-Katharer, in Villerouge lebendig verbrannt, was das historischen Ende der Katharerbewegung markierte.
Dank seiner geringen Bedeutung in den bewaffneten Konflikten des Albigenserkreuzzuges ist das Château de Villerouge besonders gut erhalten und präsentiert dem Besucher heute dieselbe Silhouette wie im 13. Jahrhundert.