Der nunmehr berühmte und geschätzte "Mama Shelter"-Touch zeichnet sich durch eine überaus diskrete, unauffällige Fassade in Verbindung mit einer facettenreichen Innendekoration aus, die von einem spielerischen, designvollen und eklektischen Stilmix geprägt ist.
Wenn man durch die Eingangstüre des Mama Shelter tritt, taucht man direkt in die Welt von Philippe Starck ein, und man weiß in der Sekunde, ob einem dieses Hotel gefällt oder nicht. In der Tat wurde bei der Dekoration ein ganz bestimmter Stil gewählt, an dem sich eindeutig die Geister scheiden.... Jene, die auf schlichte Linien und Zen-Ambiente Wert legen, werden sich in den Gemeinschaftsbereichen des Hotels nicht wirklich wohlfühlen. Die Lobby, die sich Besuchern als erstes offenbart, gibt bereits den Ton an mit einer schwarzen Decke voller bunter Kreidezeichnungen, Vitrinen mit Kindermasken, einem großen knallroten Schlitten, der als Sitzbank dient, einem großen quadratischen Holztisch mit zwei iMacs und den berühmten Starck-Hockern/Stühlen. Es herrscht eindeutig eine spielerisch-regressive-farbenfrohe High-Tech-Atmosphäre!
Anschließend sind der Barbereich und das Restaurant aneinander gereiht, wo derselbe Stil herrscht u.a. mit einem riesigen Tischfußballtisch. Dann kommt eine gleichfalls riesige langgezogene Bar in der Mitte, über der bunte Girlanden aus Bojen an der Decke befestigt sind, die das Pendant zu den Pfannen-Girlanden bilden, die über der Theke der Schauküche hängen. Kein Zweifel: Beim Zielpublikum handelt es sich um schicke junge Trendsetter mit einem nostalgischen Hang zur Kindheit, die sich gleichzeitig Komfort für Erwachsene wünschen.
A propos Komfort: Besonders komfortabel sind die schwarz-weiß gestreiften Sitzbänke, von denen es leider zu wenige gibt, auf denen man ganz entspannt etwas trinken kann. Sie stehen vor einem Tisch mit Büchern, Zeitschriften und Lampen, sodass man den Eindruck hat, "bei sich zu Hause - dekoriert von Starck" zu sein. Jene, die nicht das Glück haben, einen dieser wenigen komfortablen Plätze zu ergattern, können am Bartresen Platz nehmen und die angenehme Atmosphäre eines Lyoner Bistros genießen, sich gebückt an die Tische und auf die erstaunlich niedrigen Stühle (Schulstühle) setzen, die entlang der großen Fensterwand aufgestellt sind, oder als letzte Option einen Platz im hinteren Teil des Saals wählen, wo das Ambiente einer eleganten Kantine mit bunt zusammengewürfelten Metallstühlen herrscht.
Bei schönem Wetter kann man sich auch auf die Terrasse im Freien mit Kunstrasen, kleinen Büschen und Tischen für jeweils zwei, vier oder zwölf Personen setzen. Ein sehr angenehmer Ort, der von der Straße durch Binsenzäune abgetrennt ist und bei Sonnenschein ein Gefühl von Urlaub entstehen lässt.