Dieser Marmor wird seit der Antike gewonnen. Die gut zehn Kilometer von der Mittelmeerküste entfernt liegenden Marmorsteinbrüche geben einen sehr weißen oder auch grau geaderten Stein frei. In der Gegenwart werden nicht mehr alle oberirdischen Steinbrüche betrieben. Die ältesten Steinbrüche, die ab dem 5. Jahrhundert vor Christus betrieben worden sind, wurden auch in der Gegenwart aufrechterhalten, da sie lebendige Zeitzeugen der Marmorgewinnung im romanischen Zeitalter bilden. Der Steinbruch von Fossacava ist besonders interessant und repräsentativ: Dort kann man sogar noch die letzten, von den Meißeln der Arbeiter in der Antike hinterlassenen Spuren entdecken.
Das historische Zentrum von Carrara quillt geradezu vor Kunstwerken und Monumenten aus Marmor über, von denen die meisten aus dem Mittelalter oder aus der Renaissance - Zeit stammen. Folglich verfügt die in der Zeit vom 11. Jahrhundert bis zum 14. Jahrhundert erbaute Kathedrale auf ihrem Giebelfeld über eine aus weißem Marmor hergestellte Fensterrose. In der nur wenige Straßen entfernt liegenden Akademie der schönen Künste, der Accademia di Belle Arti, werden die Traditionen der klassischen Bildhauerei gemäß von Originalwerken weitergeführt. In Carrara und in der nahen Umgebung dieser Stadt gibt es verschiedene Bildhauerwerkstätten, in denen man die Bildhauer bei ihrer Arbeit beobachten kann. Die Bildhauer können auf Bestellung Kopien von berühmten Skulpturen oder auch Originalkreationen erstellen.