In Alberta findet man unzählige Seen und Flüsse. Wenn man den Fluss Milk, der inmitten von Sandsteinfelsen verläuft, mit dem Kanu hinunterfährt, fühlt man sich in die Zeit der Indianer zurückversetzt. Die legendäre Gebirgskette, die Rocky Mountains, erinnern an eine Märchenlandschaft, in der die Wolken die Erde zu berühren scheinen... Dies ist zum Beispiel im Banff Nationalpark der Fall, dem ältesten Nationalpark des Landes, der hohe Gipfel, Almen und unendliche türkisblaue Seen bietet: Eine beeindruckende und großartige Naturlandschaft. Im Jasper Nationalpark führt ein Weg namens Columbia Icefield Snocoach zum Gletscher Athabasca, der von tiefen blauen Rissen durchzogen ist. Der Norden Albertas, mit seinen Seen und Flüssen, in denen sich Barsche, Forellen und Felchen tummeln, ist ein echtes Paradies für Angler.

Der Lake Louise
Der Lake Louise wird auch «"Juwel der Rocky Mountains"» genannt und liegt am Fuße des Victoria Gletschers. Er wurde 1882 von Tom Wilson, einem Angestellten der Canadian Pacific während einer Wanderung entdeckt und zunächst aufgrund seiner Farbe ?Smaragdsee? genannt (sein Wasser stammt aus der Gletscherschmelze). Seinen aktuellen Namen verdankt er der Prinzessin Louise Caroline Alberta, der vierten Tochter der Königin Victoria. Das Wasser des Sees ist tiefgrün und die verschneiten Gipfel rundherum machen ihn zu einem echten Postkartenmotiv. Die Temperatur übersteigt nur selten ein paar Grad über dem Gefrierpunkt. Auch wenn das erste Chalet an den Ufern des Lake Louise erst 1890 gebaut wurde, so war der Ort von den Ureinwohnern sehr wahrscheinlich schon seit über 10 000 Jahren bewohnt.

Maligne Lake
Der Maligne Lake erstreckt sich auf einer Länge von 22 Kilometern von der Spirit Island, die 1908 von Mary Schaffer, einer reichen Quäkerin aus Philadelphia entdeckt wurde, bis zum Coronet Gletscher. Seine türkisblauen Gewässer, in denen sich Garnelen und importierte Forellen tummeln, sind durchschnittlich 50 Meter tief; der tiefste Punkt liegt bei 150 Metern. Er ist der größte natürliche See in den kanadischen Rocky Mountains. Um auf die Spirit Island zu gelangen, die 14 Kilometer stromaufwärts liegt, gibt es nur eine einzige Möglichkeit: zu Wasser, nämlich per Boot oder per Kanu. Aufgrund eines sehr speziellen unterirdischen Drainagesystems, variiert der Wasserstand je nach Jahreszeit beträchtlich, und es kann sogar sein, dass das Wasser komplett zurückgeht, ein Phänomen, das die Indianer der Präsenz der Geister zuschrieben.

Der Lake Minnewanka
Der größte See des Banff Nationalparks war ursprünglich ein natürlicher See. Aber durch die Errichtung mehrerer Staudämme, die die Stromversorgung der Region Calgary sicherstellen sollte (1912) bzw. die ?Kriegsmaschinerie? in Gang setzen sollte (1941), hat sich seine Beschaffenheit verändert. Die spezielle Farbe ist auf die Spiegelung der Sonne auf dem Wasser zurückzuführen, dessen Gehalt an Felssedimenten sehr hoch ist. Aufgrund einer Legende über die Präsenz von Geistern in einer um den See gelegenen Höhle, wurde er lange Zeit ?Devil's Lake? bzw. ?See der Wassergeister? genannt. Er ist von kleinen Stränden umgeben, aber diese sind wegen der Gletscherschmelze nicht von Bestand. Rund um den See wachsen zahlreiche Baumarten: Am häufigsten findet man die sog. Aspen Trees bzw. Espen, eine sehr widerstandsfähige Gattung, die nach Waldbränden wieder nachwächst und über zahlreiche Heilkräfte verfügt. Außerdem gibt es Nadelbäume, genauer gesagt Föhren mit breitem Stamm.