Flugangst

Praktische Reisetipps

Kurz vor dem Flug fühlen Sie Angst oder gar Panik. Sie sind nervös, gereizt und übersensibel. Sie verspüren ein Zittern, Anspannung, innere Unruhe, Übelkeit, kalte Füße und Hände, Schweißausbrüche, Ohrensausen, Magenschmerzen, Herzrasen, weiche Knie, Schwindelgefühle, Mundtrockenheit, Ohnmachtsgefühle. Sie greifen zu Beruhigungstabletten. Sie kauen Nägel, lecken sich häufig über die Lippen, trommeln mit den Fingern. Sie haben den Impuls, am liebsten weglaufen zu wollen. Sie sind aggressiv gegenüber Angehörigen, Mitreisenden oder dem Flugpersonal. Sie sind schusselig, lassen etwas fallen, stolpern oder verschütten Ihr Getränk - kurz Sie haben Flugangst.

Was sie dagegen tun können, haben wir Ihnen hier in 8 praktischen Tipps für Sie zusammengestellt.

1. Nutzen Sie, vor allem wenn Sie früh morgens abfliegen, den Vorabend, um sich per Web-Check-In über das Internet einzuchecken. So können Sie am Abflugtag etwas länger schlafen, kommen nur mit Handgepäck zum Flughafen und haben bereits Ihren Sitzplatz. Wichtig: denken Sie hierbei daran Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen, im Handgepäck zu verstauen!

2. Reservieren Sie sich einen Platz im vorderen Teil des Flugzeuges. Von den ersten Reihen bis hin zur Tragflächenmitte ist es am leisesten und man spürt mögliche Flugbewegungen nicht so stark. Fast alle Fluggesellschaften haben auf ihren Internetseiten Grundrisszeichnungen der jeweiligen Flugzeugtypen.

3. Auf den meisten Flügen wird, je nach Streckenlänge, ein Musik-, Computerspiel- oder Filmprogramm angeboten. Falls Ihnen dies als Ablenkung nicht reicht, nehmen Sie sich ein Hörbuch auf dem Mp3-Player oder einen Film auf dem Laptop mit, so sind sie sowohl akustisch als auch geistig abgelenkt. 4. Ziehen Sie sich während des Fluges bequem an. In weiter Kleidung ohne einengende Kragen und zugeschnürte Gürtel fliegt es sich einfach besser.

5. Achten Sie darauf viel zu trinken. Empfehlenswert sind stilles Wasser oder Säfte, da die Luft an Bord recht trocken ist. Alkohol ist übrigens vollkommen in Ordnung, solang er in Maßen genossen wird und Sie ihn nicht zur Angstbekämpfung benutzen und kann zum Auftakt des Urlaubs der Entspannung dienen.

6. Bewegen Sie sich! Sie müssen nicht während des ganzen Flugs sitzen bleiben. Tun Sie ihrem Körper und vor allem ihren Venen etwas Gutes und laufen Sie ein paar Mal durch das Flugzeug, sobald die Anschnallzeichen ausgeschaltet sind. Wer sich das nicht traut, sollte wenigstens ein paar Dehn- und Streckübungen im Sitz machen, um die Durchblutung anzuregen. Dazu einfach die Fersen auf den Boden stellen, Zehen in die Luft und zehn Sekunden halten, dann den Fußballen von hinten nach vorne abrollen und das Ganze dreimal hintereinander wiederholen.

7. Nehmen Sie homöopathische Präparate, die bei Flugangst unterstützend wirken. Der Vorteil: Es gibt keinerlei Begleiterscheinungen und sie wirken symptomatisch. Bei körperlicher Unruhe und Engegefühlen kann "Aconitum" wirken, "Borax" eignet sich bei Unwohlsein und Turbolenzen. Betroffene sollten die Dosierung C30 wählen und sich in der Apotheke beraten lassen.

8. Auf herkömmliche Medikamente gegen Flugangst sollten Sie verzichten, da die Arznei im Flugzeug komplett anders wirken, als am Boden. Außerdem sind bei dämpfenden und beruhigenden Mitteln die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen und es besteht das Risiko einer Abhängigkeit. Flugangst ist keine Krankheit, deshalb bleiben Medikamente ursächlich wirkungslos, das sollten auch Hausärzte bedenken.
Alle praktischen Tipps