Richtiges Verhalten auf der Skipiste

Praktische Reisetipps


Sie hat wieder begonnen: die langersehnte Skisaison. Damit der mit Sehnsucht erwartete Winterurlaub aber nicht im Krankenhaus oder vor Gericht endet, sollte man sich an bestimmte Verhaltens- und Sicherheitsregeln halten. Vergessen Sie nicht, dass Sie mit Selbstüberschätzung oder unkontrolliertem und unbedachtem Handeln nicht nur sich selbst, sondern auch Ihre Mitmenschen in Gefahr bringen.

Vor dem Skifahren

Grundsätzlich gilt, dass man den Tag auf der Piste mit viel Energie beginnen sollte. Dazu gehört ausreichend Schlaf sowie ein ausgiebiges, nahrhaftes Frühstück. Viele Vitamine und Ballaststoffe, wie sie in Vollkornprodukten und Müsli vorhanden sind, tragen dazu bei, dass Sie den Tag auf der Piste konzentriert und energiegeladen angehen können.

Zudem sollten Sie nicht vergessen, Ihr Gesicht mit einem hohen Sonnenschutzfaktor einzucremen. Aufgrund des Höhenunterschieds ist die Sonneneinstrahlung in den Bergen wesentlich höher als im gewohnten Flachland. Ein Sonnenbrand oder gar ein Sonnenstich sind nicht nur unangenehm, sondern führen auch zur Konzentrationsschwäche und somit zu einem erhöhten Risiko.

Vor der ersten Abfahrt

Um Unfälle in Folge von Schwächeanfällen sowie um Bänder- und Muskelverzerrungen vorzubeugen, sollten Sie nicht vergessen sich vor Beginn der ersten Abfahrt ausreichend aufzuwärmen und zu dehnen. Um auch noch am Ende des ersten Tags und den restlichen Skiurlaub bei Kräften zu sein, sollten Sie langsam anfahren und regelmäßig Pausen machen.

Auf der Skipiste

Auf der Skipiste gelten die gleichen Prinzipien wie im Straßenverkehr: gegenseitige Rücksichtnahme und Vorsicht. Besonders wichtig für ein sicheres Fahrverhalten ist eine realistische Einschätzung der eigenen Fähigkeiten. Wer sich selbst überschätzt und sich zu viel zumutet, kann stürzen oder durch seine Unsicherheit und mangelnder Erfahrung einen Unfall verursachen. Lassen Sie sich nicht zu Abfahrten auf zu schwierigen Pisten überreden und überreden Sie andere nicht zu solchen.

Ebenso sollten Sie Ihre Umgebung richtig einschätzen können. Geschwindigkeiten und Fahrstil müssen an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Insbesondere die Einsehbarkeit der Piste ist von großer Bedeutung. Ist die Sicht wetter- oder geländebedingt eingeschränkt, besteht die Gefahr, dass man auf unvorhergesehene Situationen wie Bodenwellen, vereiste Stellen oder Behinderungen durch andere Skifahrer nicht rechtzeitig reagieren kann.

Viele Unfälle geschehen auch dadurch, dass sich viele Wintersportler nicht der Vorfahrtsregeln bewusst sind. Allgemein gilt, dass an Pistenkreuzungen und -einfahrten auf die von oben kommenden Ski- und Snowboardfahrer geachtet werden muss. Sobald man aber in Fahrt ist, kehrt sich das Prinzip um, dann ist der von hinten kommende in der Verantwortung. Wer schneller als andere fährt, muss seinen Fahrstil so gestalten und seine Spur so wählen, dass er keine anderen Skifahrer behindert oder gefährdet. Dazu gehört auch, dass man -vor allem beim Überholen - immer genügend Sicherheitsabstand lässt und im Fall eines Sturzes oder Hindernisses vor einem, rechtzeitig ausweichen kann.

Der internationale Skiverband (FIS) hat zudem zehn Verhaltensregeln aufgestellt, welche in jedem Skikurs gelehrt werden und deren sich jeder Skifahrer bewusst sein sollte. Sie beschreiben allgemeine Verhaltensregeln für alle Benutzer der Skipiste und werden in Streitfällen vor Gericht für die Urteilsfindung herangezogen .

Während eines Stopps

Damit Sie nicht selber zu einem Hindernis werden oder die Piste blockieren, sollten Sie Ihren Stopp an gut einsehbaren Stellen oder am Pistenrand einlegen. Halten Sie niemals dort, wo andere Skifahrer Sie womöglich übersehen und in Sie hineinfahren oder -springen können. Trotz allem sollten Sie regelmäßig einen Stopp einlegen, um einen Schluck Wasser zu trinken, einen Müsliriegel oder ein Stück Obst zu essen und um während einer langen Abfahrt nicht seine kompletten Kräfte aufzubrauchen.

Wenn Sie nach einer kurzen Pause wieder auf die Piste möchten, vergewissern Sie sich zunächst, dass kein anderer in der Bahn fährt. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht gering, dass er nicht genügend Zeit hat, um rechtzeitig anzuhalten oder auszuweichen.

Bei einem Unfall

Im Falle eines Unfalls sollte es für jeden selbstverständlich sein, zu helfen. Hierbei steht an oberster Priorität, den Unfallort möglichst schnell abzusichern, sodass andere Pistenfahrer aufmerksam gemacht werden und keine Massenkarambolage entsteht. Dafür werden etwa 30 Meter oberhalb der Unfallstelle gekreuzte Skier sichtbar in den Schnee gesteckt.

Um den Verletzten zeitnah helfen zu können, empfiehlt es sich, die regionale Notrufnummer für den Rettungsdienst vor Ort im Mobiltelefon gespeichert zu haben. Sollten Sie dies vergessen haben, wird Ihnen europaweit unter der Nummer 112 weitergeholfen.

Quelle: FIS, Netzathelethen, Der Westen
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