Trampen: Daumen hoch für ein sicheres Fahren per Anhalter

Praktische Reisetipps


Trampen ist ein umstrittenes Thema. Manche Leute würden sich niemals in ein fremdes Fahrzeug eines Unbekannten setzen, um von A nach B zu gelangen. Andere verteidigen diese Art des Vorankommens, da sie günstig, interessant und authentische Kontakte mit Einheimischen aus dem jeweiligen Reiseland begünstigt. Die Argumente beider Ansichtsweisen sind nachvollziehbar. Immer wieder kommt es zu tragischen Zwischenfällen, die beim Fahren per Anhalter passieren. Dasselbe lässt sich aber beispielsweise auch für das Bungee-Jumping sagen oder das Herunterschlucken von Kaugummis. Wenn Sie sich an eine Reihe von einfachen Regeln halten und Ihrem gesunden Menschenverstand folgen, können Sie unbesorgt zu Fremden ins Auto steigen. Hier sind unsere "basics", um ihre Hitchhiker-Erfahrung bestmöglich zu gestalten.

Vor der Fahrt:
Vergewissern Sie sich, dass sie eine Straßenkarte mitnehmen, die den ganzen Weg Ihrer geplanten Strecke umfasst inklusive Straßennamen und Tankstellen. Außerdem sollten Sie an einen Schlafsack denken, falls Sie unplanmäßig irgendwo die Nacht verbringen müssen. Wasserfeste Kleidung - kein Fahrer nimmt einen triefend nassen Tramper mit! Beschränken Sie sich bei der Gepäckwahl auf das Notwendige. Auch mit übermäßig viel Gepäck beladene Hitchhiker minimieren ihre Chancen von einem freundlichen Fahrer aufgegabelt zu werden. Denken Sie an Reiseproviant, der mindestens für einen Tag reichen sollte.
Mit wem Sie trampen sollten:
Wenn Sie eine Frau sind, sollten sie einige Sicherheitsvorkehrungen beachten. So ist es ratsam, dass sie nie bei allein reisenden Männern mitfahren. Als Mitfahrer sollten Sie versuchen das Eis zu brechen und unterhaltsame Gespräche mit ihrem Fahrer anregen. Am besten ist es als Pärchen zu trampen. Für Gruppen mit mehr als drei Personen könnte sich die Suche nach einem Fahrer kompliziert gestalten.
Beste Tramp-Orte:
Sie sollten sich über die landesspezifischen Regelungen informieren. In vielen Ländern ist es illegal am Rand der Autobahn zu stehen, um hierbei eine Mitfahrgelegenheit zu finden. Oft fahren die Autos auch viel zu schnell, sodass Sie oft übersehen werden. Stellen Sie sich an einen Platz, den die Fahrzeuge mit niedriger Geschwindigkeit passieren, langsam genug, um mit Ihnen Augenkontakt aufzunehmen. Achten Sie darauf, dass an der ausgewählten Stelle die Möglichkeit besteht, sicher mit dem Auto anzuhalten zu können. Darüber hinaus sollten Sie auf der richtigen Straßenseite stehen - stets in die Richtung, in die Sie reisen möchten. Nachts empfiehlt es sich aus sicherheitsspezifischen Gründen an einer Tankstelle nach einer geeigneten Mitfahrgelegenheit zu suchen.
Ihr Zeichen:
Der erfolgreichste Weg einen willigen Fahrer zu finden, der Sie am Straßenrand einsammelt ist und bleibt der Klassiker: Ein Schild, das Sie in leserlichen Buchstaben in einer erkennbaren Farbe mit Ihrem Zielort beschriften.
Ihr Auftreten:
Das Auftreten ist beim Trampen das A und O. So sollten Sie stets einen fröhlichen, lächelnden und gelassenen Eindruck machen. Denken Sie daran, dass Sie aus der Menge der Hitchhiker hervorstechen müssen. Sie haben nicht den Anspruch mitgenommen zu werden. Falls Sie viele Stunden am Straßenrand stehen, dürfen Sie weder Ihre gute Laune noch Ihre Geduld verlieren. Männer erhöhen ihre Chancen auf einen Anhalter, wenn Sie gepflegt und ordentlich rasiert sind. Frauen sollten Ihre Beine zeigen, jedoch nur in Begleitung eines männlichen Mit-Trampers. Tragen Sie saubere Kleidung. Ein absolutes No-Go sind Baseball-Kappen und Sonnenbrillen, die den Augenkontakt zu den potentiellen Fahrern verhindern. Ihr Erscheinungsbild spielt eine große Rolle: Die Fahrer haben nur einige Sekunden Zeit zu entscheiden, ob sie Sie mitnehmen wollen oder nicht.
Verhandelt Sie über die Fahrt:
Wenn ein Fahrer anhält, hüpfen Sie nicht sofort ins Auto. Sprechen Sie vom Fenster aus mit dem Fahrer und erkundigen Sie sich nach seiner regulären Fahrtstrecke. Wenn Sie sich bei der Glaubwürdigkeit des Autofahrers nicht zu 100% sicher sind, lehnen Sie die Mitfahrt ab indem Sie es auf mögliche Abweichungen von Ihrer Wunschroute schieben. Außerdem sollten Sie sich vergewissern, dass der Fahrer nichts getrunken hat. Bei etwaigen Zweifeln sollten Sie auch hier die Fahrt unbedingt ablehnen.
Auf der Fahrt:
Sobald die Autofahrt beginnt, stellen Sie sich vor und erzählen Sie von sich. Nicht, dass es zu einem peinlichen Schweigen kommt. Mögliche Gesprächsthemen sind: die Familie und der Beruf des Fahrers. Hierbei können Sie auch immer wieder Anekdoten aus Ihrem eigenen Leben erzählen. Versuchen Sie umstrittene Diskussionsthemen zu vermeiden, wie zum Beispiel Politik oder Religion. Wenn der Fahrer ein kontroverses Thema anspricht, versuchen Sie eine moderate Position einzunehmen. Oft entscheiden sich Fahrer fürs Anhalten, damit Sie einen Beifahrer haben, der Sie für die restliche Strecke vom Einschlafen abhält. Daher ist eine rege Konversation unabdingbar. Wenn Sie mit einem LKW Fahrer trampen, bedenken Sie, dass diese Männer meistens lange Zeit alleine fahren. Daher sollten Sie nicht nur freundlich und gesprächig sein, sondern auch respektieren, dass diese möglicherweise weniger kommunikativ sind. Gute Fahrt!
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