Was beachten bei der Flugstornierung

Praktische Reisetipps


Ob wegen eines plötzlichen Unfalls, einer Krankheit, einem Trauerfall oder einem anderen unvorhergesehenen Ereignis: es gibt viele Gründe, weshalb Sie kurzfristig Ihre Flugreise absagen müssen. Natürlich hofft man in solchen Fällen, die Kosten von der Fluggesellschaft rückerstattet zu bekommen. Leider ist das nicht immer der Fall. Stattdessen ist eine Flugstornierung oft eine komplizierte und problematische Angelegenheit. Eine einheitliche Regelung gibt es nämlich nicht, jede Fluggesellschaft hat ihre eigenen Tücken und Tricks, die Reisende davon abhalten ihr Geld zurückzubekommen. Worauf sie bei einer Flugstornierung achten sollten und wie und wann Sie die besten Chancen haben, erklären wir Ihnen hier.

Lohnt sich die versicherung?

Um auch nur einen Teil der Kosten für ihr Flugticket zurückzubekommen, müssen Sie eine Reiserücktrittskostenversicherung abgeschlossen haben. Diese lohnt sich vor allem bei langfristig gebuchten und besonders teuren Reisen. Vor allem älteren Menschen mit erhöhtem Krankheitsrisiko wird empfohlen, eine solche Versicherung abzuschließen.

Auf Zusatzkosten achten

Unabhängig davon, ob Sie sich für eine Reiserücktrittskostenversicherung entschieden haben, lohnt es sich bei der Flugstornierung darauf zu achten, wie der Preis ihres Flugtickets zusammengesetzt ist. Oftmals ist es nicht der Flug an sich, sondern die zusätzlichen Nebenkosten, die den größten Teil des Preises ausmachen. Dazu gehören neben Buchungs-, Flughafen- und Sicherheitsgebühren auch Zuschläge für Kerosin und Gepäck ebenso wie Steuern und Versicherungskosten. Häufig fallen auch Extrakosten für bestimmte Zusatzleistungen an. Selbst wenn Ihnen die eigentliche Fluggebühr nicht zurückerstattet wird, sollten die Fluggesellschaft Ihnen die Zusatzkosten bei zurückzahlen. Bei Nichtantritt des Fluges fallen diese Kosten schließlich auch nicht für die Fluggesellschaft an. In der Praxis sieht es oft leider anders aus. In den kleingedruckten Zusatzinformationen auf den Webseiten der Fluggesellschaft wird in besonders verschachtelten und umständlichen Formulierungen erklärt, welche Gebühren zurückerstattet werden.

Theoretisch können Sie Zusatzkosten und Extragebühren zurückfordern. Das gilt auch für günstige Sondertarife und spezielle Angebote. In solchen Fällen stehen Ihre Chancen auf eine Rückerstattung der eigentlichen Flugkosten allerdings noch schlechter. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, lohnt es sich oft, von solchen Sonderangeboten fernzubleiben und lieber einen teuren Flug zu buchen. Oftmals gelten dabei bessere Bedingungen für eine Flugstornierung oder eine Umbuchung als beim Billigtarif.

Keine Chance bei Billigfliegern

Eine Flugreise ist in der Regel durch ein Einschreiben zu stornieren. Bei einer E-Mail-Korrespondenz müssen Sie oft mit langen Wartezeiten rechnen, ihre Forderung stellen Sie deshalb am besten per Fax direkt an die Fluggesellschaft. In der Regel bekommen Sie dann eine Rechnung über die Stornogebühr zugeschickt. Wie hoch die Gebühr ist, hängt stark davon ab, wann Sie den Flug stornieren. Welche Kosten Sie zurückerstattet bekommen und welche als Bearbeitungsgebühr geltend gemacht werden, unterscheidet sich von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft. Bei einem Vergleich mehrerer Fluglinien ermittelte der ADAC, dass die Fluggesellschaften SAS, Spanair, Turkish Airlines, TUIfly und Condor bis zu 80% der Nebenkosten zurückerstatteten. Bei Billigfliegern wie der irischen Airline Ryanair hofft man vergeblich, sein Geld zurückzubekommen.

Die Chancen, auch nur einen Teil der Flugkosten bei einer Stornierung wiederzubekommen, sind in keinem Fall besonders hoch, unterscheiden sich aber sehr stark je nachdem wann, wie und mit welcher Fluggesellschaft man verreist. Es lohnt sich auf jeden Fall, sich bei der Buchung über die genauen Stornierungsbedingungen der Fluglinie zu informieren und abzuchecken, unter welchen Umständen man einen Anspruch auf Rücktrittskosten hat.
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