Die besten Roadtrip-Strecken in den USA (1)

Wir starten in unserer Liste mit einem Roadtrip durch den Sunshine State, und beginnen dabei ganz im Norden von Florida, genauer gesagt in Jacksonville. Auch wenn sie nicht zu den bekanntesten Städten des Staates zählt, ist sie mit 900.000 Einwohnern aber die bevölkerungsreichste! Bekannt ist Jacksonville für sein reiches Kunstangebot, das zum Beispiel im Museum of Contemporary Arts, aber ebenso auf Mauern überall in der Stadt entdeckt werden kann. Spannend ist ein auch ein Besuch des Riverside Arts Market, auf dem gleichzeitig Locals Essen an ihren Ständen oder in Foodtrucks anbieten, und daneben Kunst oder Schmuck gezeigt wird. Da es aber ansonsten nicht viel in der Stadt zu sehen gibt, geht es direkt weiter in Richtung Daytona.

Die Interstate 95 in Richtung Süden hinunter führt die Fahrt nur unweit des Atlantiks entlang, bis man nach einer anderthalbstündigen Fahrt am Zwischenziel ankommt. Am Daytona Beach gibt es dann die Möglichkeit, das erste Mal den Sprung ins Wasser zu wagen, denn die endlos langen Strände bieten die perfekte Gelegenheit dazu. Neben Schwimmen und Surfen ist es auch möglich, vom Main Street Pier aus zu angeln.

Wer dem Wasser nicht so angetan ist, dem bietet die Stadt noch eine weitere Attraktion: Den Daytona International Speedway. Neben dem jährlich stattfindenden 24h Rennen von Daytona gibt es hier die Möglichkeit, das Areal innerhalb einer Führung selbst zu entdecken, sowohl aus dem Auto heraus, als auch auf dem heiligen Asphalt selbst. Allgemein empfiehlt es sich für Daytona Beach, im Frühjahr anzureisen, da es hier oftmals die günstigsten Flugpreise gibt, man aber auch gleichzeitig den Spring Break und Motorsportveranstaltungen auf dem Speedway miterleben kann.

Das nächste Highlight befindet sich eine weitere kleine Autofahrt in südliche Richtung ebenfalls nicht weit von der Küste entfernt. Es handelt sich dabei um das Kennedy Space Center, von dem bereits welthistorische Raumfahrtmissionen gestartet sind. Unter anderem begann hier die Expedition der Apollo 11, die mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin die ersten Menschen auf den Mond brachte. Auf dem Gelände befindet sich ein Besucherzentrum, das Touristen die Geschichte der amerikanischen Raumfahrt näherbringt, und auch die Besichtigung alter Raketen und Raumfähren ermöglicht.

Anschließend führt uns der Roadtrip an Floridas Westküste und an den Golf von Mexiko. Auf dem Weg dahin passieren wir aber noch das nahegelegene Orlando, das weltweit vor allem für eine Attraktion bekannt ist: Das Walt Disney World Resort. Mit 4 Themenparks, Hotels und anderen Einrichtungen ist es der größte Freizeitkomplex der Welt, und ermöglicht seinen Besuchern Begegnungen mit Mickey, Donald und Co. Aufgrund der schieren Größe sollte man pro Themenpark einen Tag einplanen, und sich möglicherweise darauf einstellen, nicht alles von Disney World sehen zu können, wenn man noch mehr von Florida erleben möchte.

Nun geht es aber mit großen Schritten weiter in Richtung Westküste des Sunshine State, denn Tampa ist das nächste Ziel unseres Roadtrips. Hier angekommen ist der erste Anlaufpunkt der Tampa Riverwalk. Der Fußweg führt uns entlang des Hillsborough River, und präsentiert einem auf 4 Kilometern die Büsten bekannter Persönlichkeiten der Stadt, sowie Kunstinstallationen. Ebenfalls sehenswert ist das Big Cat Rescue, das sich nördlich von Downtown Tampa befindet. Die Organisation setzt sich für Wildkatzen ein, die verwaist sind oder Verletzungen erlitten haben, und engagiert sich gegen den unrechtmäßigen Handel mit diesen Tieren. Ein Besuch ist nur innerhalb geführter Gruppen möglich, bei denen einem Guides ihre Arbeit mit den Tieren näherbringen.

Außerdem solltet ihr es euch nicht entgehen lassen, dem American Victory Ship einen Besuch abzustatten. Es handelt sich dabei um ein Frachtschiff, das sowohl in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, dem Koreakrieg und dem Vietnamkrieg zum Einsatz kam. Das immer noch fahrtüchtige Gefährt ist heute für die Öffentlichkeit zugänglich, und bietet Einblicke in das frühere Leben der Besatzung an Bord.

Nach diesem informationsreichen Aufenthalt in Tampa ist nun wieder ausgedehnte Entspannung angesagt. Diese finden wir auf der 250 Kilometer südlich von Tampa gelegenen Sanibel Island, was auch eine ideale Entfernung für die tägliche Strecke ist, da man so nicht zu lange im Auto sitzen muss. Und à propos Fahrt: Diese ist mindestens genauso ein Highlight, wie die Insel selbst. Man folgt durchgehend der Interstate 75 bis Fort Myers, um dann südlich der Stadt den Weg in Richtung Golf von Mexiko einzuschlagen. Anschließend gelangt man auf den wunderschön gelegenen Sanibel Causeway, bei dem es schwerfällt, den Blick auf der Straße zu lassen, da sich rechts und links dieses Damms die Weiten des Golfs befinden.

Auf der Insel selbst hat man dann genügend Möglichkeiten, an den traumhaften Strandabschnitten zu entspannen. Wer dabei genauer hinschaut, dem wird sich auch schnell offenbaren, wofür die Insel besonders bekannt ist: Muscheln in allen möglichen Variationen. An kaum einem anderen Ort werden die Meerestiere in einer solchen Menge und einem Reichtum an Farben an Land gespült wie auf Sanibel Island, weshalb sie auch ein beliebtes Souvenir sind.

Nach diesem Strandtag steht erneut ein Wechsel der Küste von Florida an. Wir begeben uns zurück auf die Interstate 75, und fahren auf dieser bis nach Miami. Die Stadt am Atlantik ist die bekannteste des ganzen Staates, und hat für Besucher so einiges zu bieten. Ein Charakteristikum der Metropole ist die kulturelle Diversität und Offenheit, die vor allem durch den großen Einfluss der latinoamerikanischen Einwohner bedingt ist. Wer sich auf deren Spuren begeben möchte, dem sei ein Besuch des Stadtviertels Little Havana ans Herz gelegt, in dem man traditionelle kubanische Feste erleben, und auch in außergewöhnlich guten Restaurants Essen gehen kann.

Ein anderes Must-See Stadtviertel ist South Beach. Zum einen befindet sich hier der Art Déco District, in dem ihr die bunten Häuser im gleichnamigen Stil findet, die viele vermutlich aus Filmen wie Miami Vice kennen dürften. Zum anderen liegt auf dieser Insel vor der Stadt auch der weltbekannte Ocean Drive, auf dem tags wie nachts Autobesitzer ihre aufgemotzten Fahrzeuge präsentieren, und Touristen in einer der zahlreichen Bars XXL Cocktails aus überdimensionierten Gläsern genießen.

Auch für Sportfreunde hat Miami ein breites Angebot parat. American Football Fans dürften sich vor allem dem Hardrock Stadium zugewandt fühlen, in dem die Miami Dolphins ihre Heimspiele austragen. Basketball Fans finden vor allem in der FTX Arena Zuflucht, in der die Miami Heat beheimatet sind. Baseball gibt es im Marlins Park zu sehen, und David Beckhams Inter Miami wird nach Fertigstellung des Stadions in den nächsten Jahren ebenfalls in der Stadt zu bestaunen sein.

Nachdem wir nun alle wichtigen Städte des Sunshine States abgearbeitet haben, geht es auf der letzten Etappe nach Key West. Der Weg dorthin führt durch den Everglades National Park, bei dem definitiv ein Zwischenstop eingelegt werden sollte. Per Airboat geht es hier auf einer geführten Tour durch Mangrovenwälder und Sumpflandschaften, und wer dabei ein bisschen Glück hat, wird auch einen Alligator in seinem natürlichen Lebensraum vor die Kamera bekommen.

Der letzte Höhepunkt unseres Roadtrips befindet sich am Southernmost Point der USA bzw. bereits auf dem Weg dahin. Dieser führt nämlich mit dem Overseas Highway über eine der spektakulärsten Straßen weltweit, und stellt eine atemberaubende Architektur dar, da man auf seinen 170 Kilometern hauptsächlich nur von Wasser umgeben ist. Am Ende dieser Strecke liegt die Inselstadt Key West, die den südlichsten Punkt der kontinentalen Vereinigten Staaten beherbergt, der auch mit einer Boje markiert ist. Neben dieser Attraktion sollte man auch das ehemalige Haus von Ernest Hemingway besichtigen, welches der Schriftsteller einst für 10 Jahre bewohnte.