Geposted 16.10.2014 (Bearbeitet am 20.07.2015)

#Transport #Deutschland

80 Prozent der Germanwings-Flüge finden statt

Auf einen Streik folgt der nächste - während die Lokführer diese Nacht ihre Arbeit wieder aufgenommen haben, werden die Piloten der Lufthansatochter Germanwings ihre heute Mittag um

Auf einen Streik folgt der nächste - während die Lokführer diese Nacht ihre Arbeit wieder aufgenommen haben, werden die Piloten der Lufthansatochter Germanwings ihre heute Mittag um 12 Uhr niederlegen. Kunden können sich auf der Website von Germanwings informieren, es wurde bereits ein Ersatzflugplan veröffentlicht. Der Streik soll bis Mitternacht andauern. Die Piloten der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wollen damit eine Gehaltserhöhung erzielen, insbesondere jedoch die von der Lufthansa geplante Erhöhung des Eintrittsalters in den Vorruhestand verhindern.

Bahnverkehr noch nicht planmäßig

Die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) und VC haben ihr Versprechen gehalten, nicht gleichzeitig zu streiken - so beginnt der Pilotenstreik exakt acht Stunden nach dem Ende des Bahnstreiks, der diese Nacht um vier zu Ende ging. Doch Bahnfahrer müssen immer noch mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, die Nachwirkungen des Streiks sind heute noch deutlich zu spüren. "Im Großen und Ganzen läuft der Verkehr deutschlandweit aber wirklich gut", versichert eine Bahnsprecherin.

Fernbusse freuen sich über Zulauf von Bahn-Kunden

Der Streik der GDL am Mittwoch hatte teils verheerende Auswirkungen, besonders im Regionalverkehr gab es große Probleme. Im Fernverkehr fand laut Angaben der Deutschen Bahn nur jede dritte ICE-, Intercity- oder Eurocityverbindung statt. Im Tarifstreit mit dem Konzern fordert die Gewerkschaft für ihre Mitglieder eine Lohnerhöhung von fünf Prozent sowie die Verkürzung der Wochenarbeitszeit um zwei Stunden. Bisher sind jedoch, genau wie zwischen VC und Lufthansa, jegliche Verhandlungen gescheitert. Eine Rückkehr an den Diskussionstisch ist noch nicht absehbar, daher müssen Reisende bei Bahn und Lufthansa jederzeit mit erneuten Streiks rechnen. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte: Die in letzter Zeit leicht angeschlagenen Fernbusunternehmen verkünden nun einen Profit aus den Lokführer- und Pilotenstreiks. Bei dem derzeitigen Streik-Chaos würden viele Reisende auf die Bahn-Konkurrenz umsteigen.

Quelle: FAZ, Wirtschaftswoche