Mit dem Moped durch Hanoi

Etwa 37 Millionen Mopeds knattern durch Vietnam. In Hanoi soll jeder zweite einen fahrbaren Untersatz dieser Art besitzen. Sogar in Stellenanzeigen wird häufig ausdrücklich verlangt, dass ein Moped zur Verfügung steht. So wie das Auto in Deutschland ist das Moped in Vietnam unerlässlich.

Nicht selten befindet sich auf einem Moped, das für eine, maximal zwei Personen ausgelegt ist, eine ganze Familie. Die Kinder stecken zwischen ihren Eltern. Die Zweiräder beherrschen die Straßen der Stadt und bahnen sich unbarmherzig ihren Weg durch das Chaos. Dabei wird das Gefährt von den Einheimischen nicht nur für den Transport von Menschen benutzt. Nicht selten stapeln sich Kisten, Käfige mit Tieren oder Tiere ohne Käfig meterhoch auf den Maschinen.

Um auf den Straßen Hanois zu überleben, ist das wichtigste, nicht "outstanding" sein zu wollen, sondern sich dem Fluss des unermüdlichen Stroms hinzugeben. Bist du zu langsam, besteht Gefahr, angefahren zu werden, bist du zu schnell, kann schnell ein Unfall passieren, der auf dein Konto geht.

Die einzige Regel, die es auf dem Moped zu beachten gibt ist die folgende: Man sollte immer darauf achten, was vor einem passiert und nie nach hinten oder in den Rückspiegel schauen. Ampeln sind meist nur dekorativ, außer wenn Polizei in der Nähe zu sehen ist. Dann halten sich plötzlich alle an die bestehenden Verkehrsregeln und das ungeschriebene Gesetz dominiert für einen kurzen Augenblick nicht mehr.

Als Tourist kann man sich ein Moped mieten oder eines der viele Mopedtaxen nutzen. Schon für 20 Cent pro Kilometer kommt man damit ans Ziel ? viel schneller als mit dem sperrigen Bus, der ständig hält und nur langsam vorankommt. Allerdings muss man aufpassen, dass man nicht ausgenommen wird und den Preis erheblich runter handeln. Um sich vor der Emission zu schützen tragen viele neben einem Helm auch einen Mundschutz, den es in den unterschiedlichsten Ausführungen gibt.

Quelle: welt.de