Sechs Mitarbeiter der französischen Fluggesellschaft Air France wurden festgenommen, teilte die Staatsanwaltschaft und Polizei mit. Die verdächtigen Männer, die unter anderem für die Cargo-Sparte der Air France arbeiten, hatten vor einer Woche Spitzenmanager der Fluggesellschaft gewaltsam angegriffen. Nach Angaben von informierten Kreisen seien einige von ihnen Mitglieder der Gewerkschaft CGT.
Geposted 13.10.2015
Nach Attacke auf Chefs in Gewahrsam
FESTGENOMMEN - Air-France Mitarbeiter wurden nach den gewaltsamen Übergriffen auf ihre Chefs festgenommen. Sie verfolgten ihre Vorgesetzten vergangene Woche vor Wut und rissen ihnen das Hemd vom Leib.
Die Angriffe sorgten weltweit für Schlagzeilen: Während eines Treffens zwischen der Konzernleitung und dem Betriebsrat wurde die Zentrale der Air France in Roissy-en-France gestürmt und dabei sieben Menschen verletzt, davon einer schwer. Hintergrund des Streits war ein neuer Sparplan der französischen Fluglinie, durch den 2900 Stellen bedroht sind.
Air-France Personalchef Broseta bringt sich in Sicherheit
©AFP
Über den Zaun mussten sich die Spitzenmanager vor den Angreifern in Sicherheit bringen. Demonstranten zerrissen die Hemden des Personalchefs Xavier Broseta sowie des Langstrecken-Verantwortlichen Pierre Plissonnier. Die Bilder dazu gingen um die Welt. Von der französischen Regierung wurde die Attacke scharf verurteilt, da diese sich um das internationale Ansehen des Landes fürchtete.
Mithilfe von Zeugenaussagen und Überwachungsvideos wurden die jetzt Festgenommen identifiziert. Ihnen drohen jetzt harte Disziplinarstrafen sowie die Kündigung. Darüber hinaus wurden Anzeigen erstattet.
Die Gewerkschaft Force Ouvrière kritisierte dagegen, dass die Mitarbeiter wie "Verbrecher, Drogendealer oder Waffenhändler" bei der Festnahme behandelt worden seien. Für den bekannten Linkspolitiker Jean-Luc Mélenchon sei es ein "Tag der Trauer" gewesen und auch die Grünen-Politikerin Cécile Duflot kritisierte das Vorgehen der Behörden.
Quellen: tagesschau, Zeit Online