Geposted 02.03.2020

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Air New Zealand plant Liegeplätze auf Economy-Flügen

Während für Passagiere, die auf Langstreckenflüge in der ersten Klasse reisen, ein Bett zur normalen Ausstattung gehört, ist es für die meisten anderen Fluggäste lediglich möglich, die Sitzlehne einige Zentimeter nach hinten zu kippen. Ein wahres Schlafvergnügen sieht anders aus. Die Fluggesellschaft Air New Zealand strebt nun eine Verbesserung dieser Situation an und stellte vergangene Woche einen Prototyp von Schlafkojen vor, die bald in der Economy-Class zur Verfügung stehen sollen.

Drei Jahre lang entwickelte und testete die Fluggesellschaft Air New Zealand in einem Hangar in Auckland, Australien, mithilfe von über 200 Kunden das sogenannte Skynest, auf Deutsch Himmelsnest. Dieses besteht aus zwei gegenüberliegenden Etagenbetten, mit jeweils 3 Liegeflächen. Die sechs Schlafkapseln sollen 200 Zentimeter lang und 58 Zentimeter breit sein. Jede Schlafkoje wird mit einem Laken, einem Kissen und einer Decke ausgestattet sein, ebenso wie mit Vorhängen zum Sichtschutz und einer extra für den Schlaf konzipierte Beleuchtung. Weitere Extras werden momentan noch getestet, wie etwa ein USB-Anschluss, eine Belüftung oder eine separate Leselampe. Ebenfalls noch unklar ist, an welcher Stelle im Flugzeug die Schlafkapseln zu finden sein werden.

Mike Tod, der Marketing-Chef von Air New Zealand, erläutert, man habe erkannt, dass besonders bei Langstreckenflügen ein großes Problem für Reisende die fehlende Möglichkeit darstellt, sich auszustrecken. Für diesen Mangel an Komfort wollte Air New Zealand eine Lösung finden. - © PA©ter Gudella/123RF

Erprobung auf 18-Stunden-Flug

Im ersten Jahr wird der Prototyp zunächst ausschließlich auf der neuen Strecke zwischen Auckland und New York zum Einsatz kommen. Die Direktverbindung, welche ab Oktober dieses Jahres geplant ist, dauert knapp 18 Stunden. Damit gehört der Flug zu einem der längsten der Welt. Nach einer erfolgreichen Testphase könnten die Schlafkapseln ab 2021 auch auf anderen Strecken regulär zum Einsatz kommen.

Nikki Goodman, General Manager of Customer Experience, erklärt, dass die Liegeflächen den Reisenden eine qualitative Entspannung bieten sollen und die Passagiere auf diese Weise erholt am Zielort ankommen würden. Einen Platz im Skynest müsse jedoch zu seinem Sitzplatz zusätzlich gebucht werden. Über mögliche Preise wurden bisher noch keine Angaben gemacht. Da alle Passagiere beim Start- und Landevorgang sitzen müssen, kann das Skynest außerdem nicht den gesamten Flug über genutzt werden.

Air New Zealand ist überzeugt, dass "diese Innovation die Branche verändern und bedeutende Verbesserungen für den Langstreckenflugverkehr bringen wird." Es wurde bereits Patent für das Skynest beantragt, da man davon ausgehe, dass auch andere Airlines Interesse an diesem Konzept haben werden. Bereits im Jahr 2011 zeigte die Fluggesellschaft ihr Engagement in Bezug auf die Verbesserung des Flugkomforts für Passagiere, indem sie die "Economy Skycouch" einführte. Hierbei handelt es sich um ein Set von drei Economy-Class-Sitzen, die durch das Einklappen der Armstützen und das Anheben der Beinstützen in eine ebene Fläche umgewandelt werden können. Das Konzept wurde besonders für Familien, aber auch für Paare entwickelt. Die Skycouch ist für einen Aufpreis und nur bei Flügen, die länger als sechs Stunden dauern, verfügbar.